Walter Jon Williams

Die Stimme des Wirbelwinds

SF. Heyne, München. ISBN: 3-453-03444-9

Walter Jon  Williams: Die Stimme des Wirbelwinds

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Jagd über die Oberfläche der Dinge

Williams gehörte Anfang der 80er Jahre zu den Hauptvertretern des Cyberpunk. "Hardwired" (1986, dt. als "Hardware" bei Heyne) brachte ihm frühen Ruhm ein: eine Art Neuromancer für Trucker und Cowboys. Leider ist dessen Plot, obwohl ein Videospiel danach kreiert wurde, wenig wahrscheinlich. "Die Stimme des Wirbelwinds" spielt zwar im gleichen Cyberpunk-Universum, ist aber stilistisch ausgereifter.

Handlung

Steward ist ein Beta, der Klon eines "Eisfalken", wie die Angehörigen eines Elitekorps des Sicherheitsdienstes genannt werden. Und er ist ein ausgebildeter Einzelkämpfer. Steward forscht nach dem Verbleib seines Alpha, der bei einem Spezialauftrag in dem Asteroiden Vesta auf mysteriöse Weise verschwunden ist.

Vesta jedoch ist ein Kontaktort mit Aliens, den "Mächten". Hier werden Erfindungen, Know-how, Software, Informationen aller Art und wertvolle Rohstoffe aus anderen Planetensystemen gehandelt - dabei geht stets um sehr hohe Summen.

Die Profitgier ist natürlich auf beiden Seiten groß, aber noch größer ist die Furcht vor Kontamination mit fremden biologischen Erregern, die auf Raumstationen, wo Menschen und Aliens sich physisch begegnen, binnen Stunden verheerende Seuchen auslösen können, gegen die es kein Mittel gibt.

Wie sein Alpha beginnt Steward Beta in den Hierarchien der Firmen-Geheimdienste, die sich mit allen Mitteln bekämpfen, Karriere zu machen. Sie umwerben ihn, jagen ihn sich gegenseitig ab, versuchen ihn für ihre dubiosen Interessen einzuspannen. Es ist, als glitte er immer tiefer in das Leben seines Originals hinein - als würde er sein Schicksal teilen müssen. Er findet heraus, daß sein Alpha tot ist...

Fazit

Williams hat seine spannende Handlung mit Zen und Betrachtungen über die Natur der Identität angereichert - was naheliegt, wenn es um Klone geht. Doch Steward ist ein sehr amerikanischer Klon: Durch stetes Voranschreiten, denkt er, kommt er der Freiheit näher, könne sie sogar erreichen. Doch er dreht sich lediglich im Kreis: von der Erde geht die Jagd nach Informationen oder Macht hinaus zu den Raumstationen und Asteroiden, um dann doch wieder zur Erde zurückzuführen. Doch Steward kehrt verändert zurück: Er betrachtet sich nun als Synthese aus Alpha und Beta, als Gamma.

Williams ist wie schon in "Hardwired" sehr an der Oberfläche des Universums interessiert. Und sein Held Steward ist sein eigenes Universum, er stellt nichts in Frage - die Wirklichkeit ist eben alls, was der Fall ist, um es mit Wittgenstein zu sagen. Damit steht Willians in scharfem Kontrast zu William Gibson, dessen Helden genau wissen, daß alles Geschehen um sie herum Inszenierung ist, Spiel. Sie hinterfragen alles und spielen doch mit: in "Neuromancer" ebenso wie in "Idoru". Mah Williams spannender erzählen, doch ist doch Gibsons Wirkung weit nachhaltiger.

Michael Matzer / michael@matzer.de © 1999ff

Info: The voice of the whirlwind, 1987; Nr. 06/4578, 411 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Peter Robert

 

 






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