Robert J. Waller
Damals in Puerto Vallarta
Roman. Goldmann, ISBN: 3-442-43957-4
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ISBN 3-442-43957-4
Der Roman "Damals in Puerto Vallarta" des amerikanischen Autors Robert James Waller ist ein Roadmovie und spielt in Mexiko. Im Zentrum des Buches steht eine Liebesgeschichte, außerdem geht es um Verbrechen, Schuld, Schicksal, Flucht und Rache.
Eine zufällige Beobachtung verändert das Leben des amerikanischen Journalisten Danny und seiner mexikanischen Freundin Luz Maria. Eines Abends wird Danny als einziger Gast in einer vollbesetzten Kneipe Zeuge eines Doppelmordes: Ein Fremder hatte von einem von außen nicht sichtbaren Tisch der Kneipe zwei Männer auf der Straße erschossen, darunter einen amerikanischen Marineoffizier. Einige Stunden später wird Danny von genau diesem Fremden angesprochen, ob er ihn nicht zur Grenze bringen könnte. Danny glaubt, mit diesem Auftrag die Story seines Lebens gefunden zu haben. Daß der Fremde ihn unter Kontrolle bringen und den Zeugen erst beseitigen wollte, erfährt er erst später. Noch am selben Abend machen sich die drei in Dannys klapprigem Bronco auf den Weg. Je weiter sie sich vom Ort des Verbrechens entfernen, desto schwieriger wird die Fahrt. Der Fremde entpuppt sich als ein bezahlter Killer namens Clayton Price, nach dem von der Polizei schon intensiv gesucht wird. Auf der Fahrt verliert Danny seine Freundin an Price, sie zieht ihn immer stärker in ihren Bann und Danny wird Zeuge einer einzigartigen Liebesgeschichte.
Robert James Waller ist durch "Die Brücken am Fluß" bekannt geworden, ein Roman, der vor kurzem als Film mit Clint Eastwood und Meryl Streep in den Kinos zu sehen war. Vom Inhalt scheint "Damals in Puerto Vallarta" zunächst das Sujet für einen Western oder einen amerikanischen Krimi mit mexikanischem Einschlag zu bieten: Ein Verbrechen, eine hektische Fahrt durchs mexikanische Hinterland, blutige Konfrontation mit mexikanischen Banditen, eine Hubschraubersuche der Polizei sind die Spannungsbögen des Buches. Doch von einem Action-Krimi ist der Roman weit entfernt. Dafür ist der Stil einfach zu sachlich, es stehen keine effektgeladenen Konflikte oder Schießereien im Mittelpunkt. Waller konzentrierte sich vielmehr auf die leisen Andeutungen, auf Gesten, Ausstrahlung, Lebensgeschichten. "Damals in Puerto Vallarta" lebt davon, wie die Charaktere angelegt sind. Waller stattete sie mit Träumen, Verletztbarkeiten aus, fernab jeglicher Klischees.
"Damals in Puerto Vallarta" ist kein Buch mit neuen, außergewöhnlichen Erkenntnissen, sondern eine einfache Geschichte, ruhig erzählt mit der leisen Melancholie des Lebens.
(Christoph Steven)
