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Es ist eines der wirklich komischen Bücher des Jahres: Hans Ulrich Treichels Geschichte des jungen Albert, der von den Furien seines Geschlechtstriebs geplagt, tolpatschig seine Erfahrungen mit Mädchen und Frauen macht. Niemand hat ihm nämlich verraten, dass mann sich selbst vom Drang erlösen kann. Albert studiert nach leidvoller Pubertät also Kunstgeschichte und lernt in einem italienischen Lokal die schöne Elena kennen. Welch' Wunder, nach all den Entbehrungen der Jugendzeit verliebt auch Elena sich in den käsgesichtigen, aber immerhin sportlichen Studenten. Die alten Zeiten scheinen vorbei, als der Bub Albert ein Loch ins Comicheft geschnitten hat, durch das er entsetzt beobachteten muss, wie ein Mädchen ihre Zunge ins Ohr eines Klassenkameraden steckt. Eines Tages offenbart ihm Elena, dass sie zurück in ihre Heimat Sardinien geht, um dort einen Kosmetiksalon zu eröffnen. Albert landet in einem winzigen Kaff in einem armseligen Häuschen und beobachtet, wie Elena fülligen Kundinnen Scham- und Brustbehaarung beseitigt. Das Leben auf Sardinien hat er sich jedenfalls anders vorgestellt.
So furios und komisch Hans Ulrich Treichel vom Leiden des jungen Albert erzählt und präzise allzu typische Bademeister, Professoren und spielsüchtige Italiener beobachtet, so intelligent und anspielungsreich ist der außerordentlich irdische Amor des Literaturprofessors Hans-Ulrich Treichel. Matthias Kehle
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