Theodore Sturgeon

To Marry Medusa

SF. Random House, New York. ISBN: 0-375-70372-1

Theodore  Sturgeon: To Marry Medusa

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Galaktisches Bewusstsein, here we come!

Sturgeon war einer der wichtigsten Story-Autoren des Goldenen Zeitalters der Science Fiction, und er schrieb noch bis Anfang der siebziger Jahre preisgekrönte Erzählungen. Er ist deshalb so wichtig, weil er sich für fremde, bislang unbekannte, manchmal auch nur als neuartig wahrgenommene Formen des Miteinanders von Wesen interessierte – von Menschen und Aliens. Zu diesen Formen gehören Telepathie und Bewußtseinsverschmelzung bzw. Schwarmbewußtsein.

Zu seinen bekanntesten, wenigen Romanen gehören "Killdozer" (verfilmt), "More than human" (dt. als "Baby ist drei" bei Heyne) und "Venus plus X". Meines Wissens ist "To Marry Medusa" nie auf deutsch erschienen. Hier geht es um ein außerirdisches Schwarmbewußtsein, das auf die Erde trifft.

Handlung

Das Schwarmwesen – nennen wir es der Einfachheit halber "Medusa" nach dem Meerespolypen, der aufsagt und verdaut – hat bereits zweieinhalb Galaxien in sich integriert, bevor es auf die Erde und ihre menschlichen Bewohner trifft. Mittlerweile ist medusa nicht mehr fähig, sich etwas anderes als ein Schwarmbewußtsein wie ihr eigenes vorzustellen. Es trifft sie wie ein Schock, als sie erfährt, daß die Menschen alle getrennt voneinander lebende Bewußtseine besitzen. Sie kann sich das nur als aufgespaltene Gehirne erklären. Folglich ist sie nicht in der Lage, den Planeten als ganzes zu übernehmen, sondern nur ein einzelnes Bewußtsein.

Diese zweifelhafte Ehre widerfährt so ziemlich dem unwürdigsten Menschen, den man sich vorstellen kann: Gurlick, dem Penner aus der Gosse, dem Suffkopp, der in einem ausrangierten Laster haust. Seine Sprech- und Ausdrucksweise ist meilenweit von der eines gebildeten Menschen der 50er Jahre – jener zeit, als der Roman entstand – entfernt. Dies sorgt für ironische Distanz. Doch der Autor sieht nicht auf Gurlick herab, im gegenteil. Er widmet ihm ebenso viel Mitgefühl wie dem halben Dutzend anderer menschlicher Schicksale, die von dem Wandel, den das Auftauchen der Medusa-Zivilisation auf der Erde bringt, betroffen sind.

Als die Medusa mit Gurlicks Hilfe Aparate baut, um die Welt mit ihrem bewußtsein zu übernehmen, geschieht etwas Unerwartetes – alle Menschen, überall auf der Welt, entwickeln das Bewußtsein eines Schwarms. Und so kommt es schließlich zur Hochzeot mit der Medusa und ihrer endgültigen Niederlage. Diese bedeutet aber auch die Ausbreitung des menschlichen (Super?-) Bewußtsein über alle integrierten Welten in zweieinhalb Galaxien!

Fazit

Schwarmbewußtsein ist bereits mehrmals in der Science Fiction thematisiert worden, wohl am gelungensten von Frank Herbert in seinem Roman "Hellströms Brut". Doch wwo Herbert die Folgen der Aufnahme in eine Kultur, die vom Schwarmbewußtsein bestimmt wird extrem kritisch betrachtet – ähnlich einer Kommunismuskritik -, so findet Sturgeon das einfach wunderbar und überhaupt nicht negativ. Eine Operation ohne Risiken und Nebenwirkungen, sozusagen. Das mag naiv erscheinen, wenn man länger darüber nachdenkt, aber es ist wunderschön zu lesen.

Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff

Info: To Marry Medusa, 1958; 154 Seiten






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