Bruce Sterling

Spiegelschatten - Cyberpunk-Anthologie

SF. Heyne, München. 432 Seiten. ISBN: 3-453-03133-4

Moderner Klassiker der Cyberpunk-SF
Bruce  Sterling: Spiegelschatten - <b>Cyberpunk</b>-Anthologie

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Mit "Mirrorshades" (das bezeichnet eine verspiegelte Sonnenbrille) hat Bruce Sterling die wichtigste Sammlung von Cyberpunk-orientierten Erzählungen überhaupt herausgegeben. Diese Anthologie wird heute von Sammlern gesucht wie eine "Blaue Mauritius" von Philatelisten!

In der literarischen Richtung der sogenannten "Cyberpunks" - der Begriff wurde von einem bekannten SF-Herausgeber geprägt - sammelten sich in der ersten Hälfte der 80er Jahre (bis etwa 1988), also unter der Reagan-Administration, eine Generation von Autoren und Autorinnen, die auch heute noch schreiben: siehe die Titelliste unten. Im "Cyberpunk" drückte sich ein Lebensgefühl aus, in dem deprimierende Ohnmacht angesichts der Allgewalt der Multis eines sozialen Niedergangs einerseits (verursacht durch Reagans Umverteilung des Volksvermögens nach oben) - und neue Erlebnismöglichkeiten durch eine direkte Schaltung zwischen menschlichem Gehirn und elektronischen Systemen andererseits verbindet. Damals trat mit dem Apple Macintosh der Personalcomputer, der "persönliche Rechner", seinen Siegeszug an, der heute noch andauert. Damit entstand in Kalifornien, woher viele der Autoren stammen, das Silicon Valley, die höchste Konzentration von High-Tech-Unternehmen in der Welt. Entsprechend hoch war der Prozentsatz von durch elektronische Interfaces angeregten Phantasien: Cyberspace - ein Begriff, den der Englischlehrer William Gibson in "Neuromancer" erfand, ohne irgendetwas von Computern zu verstehen.

In Cyberpunk traf sich also extrapolierte High-Tech mit Low-Life: Viele Protagonisten der Stories existieren außerhalb des Gesetzes, außerhalb der Bürgerlichkeit - Hehler, Diebe (von Geräten, Chips, DATEN!), Anarchisten. Dies ist die Kehrseite der Medaille des amerikanischen Traums, den Reagan propagierte.

Natürlich war der Aufstand der Cyber-Rebellen naiv und entsprechend kurzlebig. Wer sich mit dem verlegerischen Establishment arrangierte, wurde zwar zensiert, war aber umso erfolgreicher. Bald schon hängten sich Epigonen von Gibson und Sterling, dem lautstärksten Förderer des "Cyberpunk", an den Trend an: Richard Kadrey schriebt "Metrophage", und noch heute wird die Serie "Shadowrun" fortgesetzt, die ein direkter Ausfluß der Kombination von Hightech, Lowlife und Fantasygestalten (Elfen, Drachen usw.) ist. Cyberpunk war insofern auch ein interessanter Gegenentwurf zu utopischen Militäruniversen wie Star Trek und Star Wars.

Versammelte Stories mit ihren Originaltiteln:

Das Nachwort der deutschen Ausgabe stammt von Michael Nagula, der später die Cyberpunk-Anthologie "Atomic Avenue" herausgab, die auch Satiren und sekundärliterarische Essays zum Phänomen des Cyberpunk umfaßt.

Michael Matzer © 1998ff

Info: Mirror Shades, 1986; Nr. 06/4544; 432 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Roland Fleissner und Reinhard Heinz






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