Bruce Sterling

Schismatrix

SF. Heyne, München. ISBN: 3-453-03145-8

Bruce  Sterling: Schismatrix

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Sterling ist der eigentliche Wortführer ("Vincent Omniaveritas") des Cyberpunk und neben William Gibson und Walter Jon Williams der wichtigste Autor dieser postmodernen Richtung der Science Fiction. Seine Anthologie "Mirrorshades" (dt. als "Spiegelschatten", bei Heyne als Nr. 06/4544 erschienen) setzte seinerzeit Maßstäbe. Sie gilt als die beste und wichtigsten Anthologie der achtziger Jahre.

Handlung

In ferner Zukunft hat sich die Menschheit in zwei Lebensformen gespalten. Denn der Homo sapiens, so Sterling, hat zwei Möglichkeiten, um über sich hinauszuwachsen: eine biologische, indem er seine eigene Erbsubstanz zwecks optimaler Anpassung an veränderte Umwelten manipuliert - und eine technische, indem er immer mehr mechanische und elektronische Hilfsmittel in seinen Organismus integriert.

Die SHAPER sind den ersten, biologischen Weg gegangen, haben sich zu Meistern der Biotechnik entwickelt, den auf dem Gebiet des Kloning und der Veränderung des Körpers nichts unmöglich erscheint.

Die MECHANISTS oder MECHs haben den zweiten Weg gewählt und leben - typisch für einen Cyberpunk-Roman - im Interface mit ihren Computern in der elektronischen Welt der Datennetze, dem Cyberspace.

So sind zwei neue Menschenrassen entstanden, die nebeneinander existieren und eifersüchtig über die Monopole ihrer Technologie wachen.

Dieser Roman in drei Teilen erzählt die Abenteuer von Abelard Lindsay, der, auf den Mond ins Exil geschickt, die seltsamen Enklaven der Asteroidenbewohner besucht, dort zwischen die Fronten der sich bekriegenden Konzerne gerät und schließlich auch noch einen Deal mit einer Alien-Königin macht.

Fazit

Mit "Schismatrix" brachte Sterling drei Dinge zu einem krönenden Abschluß: 1) seinen eigenen sechsteiligen Story-Zyklus um das Mechanisten/Former-Universum und somit 2) seine eigene Future History. Und 3) schloß dieser Roman praktisch die kurze Ära - sie dauerte nur drei Jahre - des Cyberpunk ab. Danach erstarrte diese Richtung in Formelhaftigkeit und Nachahmung.

Es ist kein Vergnügen, "Schismatrix" zu lesen, da sich seine Struktur der flüssigen Lektüre bzw. deren Verständnis widersetzt. Vielmehr ist es Sterlings Eigenart, einerseits soviele Eindrücke und Begriffe in möglichst wenig Raum zu drängen als auch andererseits dieses Neue von allen Perspektiven in pro und contra zu betrachten, daß sich zwangsläufig Sprünge ergeben - Sprünge zwischen Begriff A und Begriff B, zwischen Szene A und Szene B. Man kann sich also nur darauf einlassen, wohin einen der Autor führt. Von der Handlung ist mir beispielsweise nach Jahren nichts mehr in Erinnerung - offenbar spricht Sterling eher den Intellekt als das Gefühl an - ganz im Gegensatz etwa zu Gibsons "Neuromancer".

"Schismatrix" ist der Versuch, eine sowohl post-darwinistische als auch post-humanistische Evolution aufzuzeigen. Der kritische Ansatz Sterlings ist heutzutage aktueller denn je: Klone von Menschen, also Former-Produkte, wird es in naher Zukunft ebenso geben wie mit Prothesen aufgerüstete Cyborgs (= Mechanisten).

Michael Matzer © 1999ff

Info: Schismatrix, 1985; Nr. 06/4556; 524 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Roland Fleissner






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