Bruce Sterling

Inseln im Netz

SF. Heyne, München. ISBN: 3-453-04285-9

Bruce  Sterling: Inseln im Netz

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Der Titel ist eine Hommage an Ernest Hemingways Roman "Islands in the Stream" ("Inseln im Strom"). Es verwundert daher nicht, daß es kein Cyberpunk-, sondern ein humanistischer Roman ist. Humanistisch in dem Sinne, als die Menschen im Vordergrund stehen und sie die Handlung vorantreiben. Ironie dabei: Der Cyberpunk, allen voran Sterling selbst, griff die dmaligen "Humanisten" in der SF heftig und rebellisch an. Inzwischen ist Cyberpunk tot und Sterling selbst ein - ausgezeichnet schreibender - "Humanist".

Handlung

Man schreibt das Jahr 2020. Die Nationalstaaten haben ihren politischen Einfluß weitgehend verloren. Multis beherrschen mit Hilfe einer perfekt vernetzten Daten- und Informationstechnik das Weltgeschehen. Sorgen bereiten ihnen einige Steueroasen wie Grenada und Singapur, die sind jedoch untereinander in einen Konkurrenzkampf verstrickt, der Formen eines Kleinkrieges angenommen hat.

Da entsendet die Rizome Industries Group Laura und David Webster als Vermittler nach Grenada in die Karibik, um ein Abkommen auszuhandeln. Sie geraten dort in einen Angriff, hinter dem Singapur vermutet wird, und entkommen mit knapper Not.

Darauf reist Laura als Vermittlerin nach Singapur, um kriegerische Weiterungen abzuwenden. Aber dort kommt sie nicht zum Ziel, denn eine vermutlich von Grenada verdeckt geführte Gegenaktion führt in Singapur zum Zusammenbruch aller staatlichen Ordnung.

Laura muß erkennen, daß einfache Menschen wie sie nicht in der Lage sind, zu beurteilen, gegen wen sie tatsächlich unter Lebensgefahr sie eingesetzt wird, und welche Drahtzieher wirklich hinter den Manipulationen stecken, in denen Menschen wie sie verheizt werden.

Laura ist verstrickt in ein brutales Spiel um politischen und wirtschaftlichen Einfluß, in dessen Verlauf sie Unsägliches erleiden muß, um schließlich, immer nur knapp dem Tod von der Schippe springend, zu erfahren, daß sie nicht nur drei Jahre ihres Lebens, sondern noch viel mehr verloren hat.

Fazit

Sterling beschreibt in eindringlichen und spannenden Szenen, wie die bisher von ihrem Konzern väterlich-fürsorglich behandelte Laura in die brutale Welt des internationalen Business gestoßen wird. In einem Cyberpunk-Roman würde Laura im Cyberspace operieren, hier jedoch ist "das Netz" lediglich eine Kraft, mit der sich Laura auseinandersetzen muß.

"Inseln im Netz" ist weitaus lesbarer, lyrischer und tiefsinniger als "Schismatrix" (1985). Dem Autor liegt wirklich an seinen Romanfiguren, er opfert sie nicht zugunsten der neuen Welt und ihren Phänomenen. Das Buch liefert daher befriedigende Lektüre.

Michael Matzer © 1999ff

Info: Islands in the Net, 1988; Nr. 06/4702; 556 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Walter Brumm






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