Robert Silverberg

Die Berge von Majipoor

SF. Heyne, Bergisch Gladbach. 235 Seiten. ISBN: 3-404-24209-2

Erotische Verwicklungen am Polarkreis
Robert  Silverberg: Die Berge von Majipoor

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Erotische Verwicklungen am Polarkreis

Mit seinem Majipoor-Zyklus schuf Science Fiction-Legende Silverberg einen Klassiker des Genres. "Die Berge von Majipoor" ist eine kleine Episode, die ganz am Rande der Riesenwelt Majipoor spielt. Statt eines Romans könnte man auch von einer ausgedehnten Novelle sprechen, denn der deutsche Verlag hat ein extragroßes Schriftbild gewählt, um über einen Umfang von über 200 Seiten zu kommen. Nichtsdestotrotz bietet das Buch befriedigenden Lesestoff für Silverberg-Fans.

Handlung

Der verwöhnte Prinz Harpirias hatte sich seine Zukunft anders vorgestellt, als durch eine Wüste aus Eis und Schnee zur hinterletzten Landspitze von Majipoors zweitem Kontinent zu fahren. Doch er hat einem der mächtigsten Männer des Reiches das edelste Wild weggeschossen, und dafür muss er büßen. Seine Freunde sehen die Expedition sogar als beste Chance zur Rehabilitierung an: Sobald Harpirias die verschollene Expedition von Paläontologen gefunden und gerettet hat, könne er dem herrschenden Coronal ein paar schöne Heldengeschichten erzählen und sich verdient machen, oder? Seiner weiteren Karriere stünde dann nichts mehr im Wege.- Nur muss Harpirias bis dahin freilich überleben...

Harpirias kommt auch bei dem primitiven Volksstamm der Othinor an, der die Expeditionsmitglieder vor einem Jahr gefangennahm. Der einzige, der entfliehen konnte, der Gestaltwandler Korinaam, führt den Prinzen zum König der othinor, Toikella, und rät ihm, sich wie gefordert als Coronal selbst auszugeben. Was Harpirias zunächst empört ablehnt, kommt jedoch bei den Willkommensfeiern und den nachfolgenden Freilassungsverhandlungen nicht mehr zur Sprache. Denn Toikella führt eine besondere Politik: genetische Verbindungen. So kommt Harpirias in den – zunächst abgelehnten – Genuß einer hocherotischen Beziehung zu einer von des Königs Töchtern, Ivla. Bald findet er die versteckten Gefangenen: Auch sie werden zur Auffrischung des Genpools des kleinen Othinor-Völkchens herangezogen, um die Folgen von Inzucht – genetische Defekte – zu mindern.

Harpirias hat Gelegenheit, sich nützlich zu machen: Ein feindlicher Stamm von bislang nur gerüchteweise bekannten wilden Gestaltwandlern schlachtet das heilige Wild der Othinor ab. Harpirias schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Er vertreibt die Feinde und bekommt im Gegenzug die Gefangenen frei. Seine Energiewaffen schüchtern allerdings König Toikella derartig ein, daß dieser ihn schleunigst wieder loswerden will – was dem Prinzen nur recht ist. Und da Ivla nach Wochen heftiger Liebe inzwischen schwanger ist, wurde auch hier der Pflicht Genüge getan. Harprias kehrt stark verändert in die Zivilisation zurück.

Fazit

"Die Berge von Majipoor" ist kurzweiliger und interessanter, ja sogar amüsanter Lesestoff für zwischendurch. Ein kleiner Happen für den kleinen Hunger. Daß hier auch Sex eine große Rolle spielt, ist für einen amerikanischen Science Fiction-Roman eher ungewöhnlich, macht das Buch aber umso besser, denn der Sex erfüllt hier wirklich eine wichtige Funktion: Genpoolauffrischung. Besonders witzig sind dabei die ironischen Aspekte von Harpirias' erotischer Beziehung zu der hübschen Wilden. Ein weiterer Aspekt ist das Licht, das auf die Gestaltwandler fällt: Wie in seiner späteren Novelle "Der siebte Schrein" spielen sie, die vor den Menschen die Welt Majipoor beherrschten und von diesen fast ausgerottet wurden, eine zunehmend wichtigere Rolle im Zyklus. Sie verfügen über eine mystische Verbindung zu den Meeresdrachen, die häufig vorkommen. Die von Harpirias gerettete Expedition fand Relikte von Landdrachen, den Vorfahren der Meeresdrachen. Der nächste Schritt, der sich dem Autor anbietet, besteht darin, einen Blick auf das Zusammenleben von Gestaltwandlern und Landdrachen zu werfen. Mit anderen Worten: Der Zyklus bleibt spannend.

Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff

Info: The Mountains of Majipoor, 1995; Bastei-Lübbe 1996, Nr. 24209, Bergisch Gladbach; 235 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Uwe Anton






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