Richard Paul Russo
Engel der zerstörung
SF. Heyne, München. ISBN: 3-453-14891-6
Die Rache des Kyborgs
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Die Rache des Kyborgs
In San Francisco werden die Leichen paarweise aus der Bucht und aus den Teichen gefischt, aneinandergekettet und tätowiert mit Engelsflügeln. Dies ist genau die Art von Verbrechen, die Louis Tanner vor drei Jahren dazu brachte, seinen Job als Polizist aufzugeben, nachdem sein Partner erschossen worden war. Mittlerweile hat er sich von seiner Frau Valerie und seiner Tochter Connie getrennt, die dies nicht verstehen können. Doch seine inerren Wunden sind zu tief - zu tief auch, um das Aufleben der alten Mordserie mitansehen zu können.
So begibt er sich wieder in die Abgründe eines Frisco der nahen Zukunft, in dem der Kern ein Sanierungsgebiet ist und das Bankenviertel eine gesperrte Hochsicherheitszone. Er ermittelt zwischen Chinesen- und Italienerviertel, in Kellern und sogar im Kern. Schließlich erhält er den entscheidenden Hinweis von einer jungen Frau, Sookie, die einer früheren Liebe schmerzhaft ähnlich sieht. Als auch sie dem "Engel der Zerstörung" zum Opfer fällt, kennt Tanner keine Gnade mehr. Er stößt auf die Kreatur, von der er erfuhr, daß er sie das Ergebnis eines militärischen Experiments ist. Und so verwundert es ihn nicht sehr, als nach seinem Fahnungserfolg der Schleier des Schweigens über die ganze Sache gezogen wird.
Fazit
Russo hat sich hierzulande schon mit "Innere Verfinsterung" und "Die unterirdische Galerie" (beide bei Heyne) bekannt gemacht. Er ist ein guter Stlist mit einer klaren Vorstellung von seinen Schauplätzen, seinen Figuren und dem Verlauf der Handlung. In "Engel der Zerstörung" versteht er es neben dem Aufbau einer bedrückenden Atmosphäre außdem geschickt, Spannung zu erzeugen und über das ganze Buch hinweg am Kochen zu halten. Der Leser nimmt schon bald Anteil am Wohlergehen der Hauptfigur, Louis Tanner, und hofft, es möge ihm gelingen, wieder im Leben Fuß zu fassen. Diese Hoffnung läßt der Autor bis zur allerletzten Zeile offen. Chapeau!
Walter Brumm besorgte eine größtenteils ordentliche Übersetzung, machte aber auch offensichtliche Fehler. Das sollte einem Profi wie ihm nicht mehr passieren. Und der Lektor hat's auch nicht gemerkt.
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: Destroying angel, 1992; Heyne 1999, Nr. 06/5986, München; 301 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Walter Brumm
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