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Jimmy Carter und der Yeti
Da ist wohl jemand von einer Himalaya-Tour zurückgekommen, hat seinen Rucksack in die Ecke geschmissen, den Dreck aus seinen Haaren geschüttelt und uns von einem Flecken Erde erzählt, der seine Unschuld zu verlieren droht. Er berichtet von den mühsamen Reisen, den eigentümlichen Bewohnern, der uns völlig fremden Nahrung und schließlich auch von der Errungenschaft der nepalesischen Feldlatrine. All das wirkt so real, daß man kaum glaubt, daß der Autor das nur angelesen hat.
Unter den vielen Träumern, Aussteigern und Idealisten finden sich auch die zwei Helden des Episodenromans: George Fergusson und Fred Fredericks, die sich als Trekking-Führer ihren Lebensunterhalt in Nepal verdienen. In vier Abenteuern läßt uns Robinson an ihrem Leben teilhaben.
In der grandios-verrückten Novelle "Flucht aus Katmandu" retten sie einen leibhaftigen Yeti davor, in einem privatzoo als Versuchskaninchen zu enden, indem sie ihn als USA-Tourist, dem Jimmy Carter die Hand schüttelt (er ist das Felsgesicht auf dem Titelgemälde), ausgeben und außer Landes schmuggeln.
Sie besteigen den höchsten Berg der Erde, die "Mutter Göttin der Welt" (Chomolungma), um einem Tulku, der Reinkarnation eines früheren Lama, seinen Weg zu einem Guru aus eigenem Anrecht zu öffnen. Und so ganz nebenbei gelingt es ihnen noch, den legendären Engländer, der in den 20er Jahren bei einer Everest-Expedition tödlich verunglückte, vor einer letzten Ruhestätte in der Westminster Abbey zu bewahren. (Mallorys Leiche wurde 1999 tatsächlich am Everest entdeckt.)
Auf der Suche nach der "wahren Natur von Shangri-La" gelingt es dem Duo entgegen allen bürokratischen Widerständen, den bau einer Straße nach Shambala, der verborgenen Stadt Tibets, der geheimen Hochburg des tibetanischen Buddhismus, zu verhindern.
Unsere H, daß Helden zetteln im "unterirdischen Könirgreich" bald einen Staatsstreich an, doch sie müssen erkennen, daß es zahlreiche unterirdische Regierungen auf der Welt gibt und daß sie uns vielleicht vor einem noch größeren Desaster bewahren, als wir eh schon in der Umwelt anrichten.
Fazit
Der trockene Humor, witzige und spritzige Einfälle erheitern den Leser auf nahezu jeder Seite dieser vier Novellen. Robinson öffnet einem die Augen für eine Welt, die fernab für die meisten von uns, noch als Plätz für Träume dienen kann. Doch nach dem Desaster am Everest 1996 Jon Krakauer berichtete in seinem Bestseller "In eisige Höhen" darüber) ist der Himalaya auch der Ort für Alpträume. Auch die holprige deutsche Übersetzung mag einem die Lektüre vergällen, doch jeder Berg-Enthusiast, der etwas für Abenteuergarn übrig hat, sollte sich dieses Buch reinziehen.
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: Escape from Kathmandu, 1989; Nr. 24137; 349 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Uwe Anton
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