David Pringle (Hg.)

The Ultimate Encyclopedia of Science Fiction

SF. Carlton, London. ISBN: 1-858-68385-8

David  Pringle (Hg.): The Ultimate Encyclopedia of Science Fiction

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Ideale Einführung mit hohem Unterhaltungswert

Analog zu seiner "Ultimate Encyclopedia of Fantasy" sammelte Herausgeber David Pringle auch für den Science Fiction-Bereich alle möglichen Materialien, um sie zwischen zwei Buchdeckel zu pressen. Das Ergebnis immerhin kann sich sehen und lesen lassen und wurde mit dem HUGO ausgezeichnet.

Inhalte

In seiner Einleitung grenzt Pringle seinen Gegenstand gegen das ab, was Science Fiction nicht ist und stellt die ersten einschlägigen Schriftsteller vor. Er könnte es wie Aldiss in dessen Science Fiction-Historie ("Der Milliarden-Jahre-Traum", dt. bei Bastei-Lübbe) halten und Mary Shelley zur Großmutter aller Science Fiction-Autoren küren, tut er aber nicht (12 Seiten).

Im nächsten Kapitel, "Astounding Stories" (42 Seiten), werden die hauptsächlichen Themen und Motive des Genres vorgestellt, die sich quer durch alle Medien hindurch wiederfinden: Space Opera, Katastrophenroman usw.

Das wichtigste Medium der Science Fiction scheint heute der Film zu sein. Folgerichtig präsentiert Pringle auf 62 bunt bebilderten Seiten, wie "es aus Hollywood kam", um danach auch "TV 2000" mit vielen bunten Bildern und mehr oder weniger kurzen Artikeln vorzustellen (nur 50 Seiten).

Des Literaten Herz darf sodann (endlich!) lachen, wenn die führenden Köpfe der schreibenden Zunft gewürdigt werden – auf immerhin 70 Seiten. Interessant sind besonders die Kästen mit den Sonderporträts eines Autors – leider sind es viel zu wenige Frauen. Im Kasten geht Pringle auf die Eigenheiten des Autors und seines Werks ein, zum Beispiel bei Philip K. Dick auf die Hinterfragung der Realität. Eine der wenigen so geehrten Frauen ist Ursula K. Le Guin. Seltsamerweise wird ihrem schmalen Frühwerk, dem Hainish-Zyklus, überdurchschnittlich breiter Raum eingeräumt, bevor ihre drei Klassiker – "Die linke Hand der Dunkelheit" (1969), "Die Geißel des Himmels" (1971) und "Planet der Habenichtse" (1974) – eingehend vorgestellt werden. Von John Brunner hingegen, den Pringle persönlich (bis zu dessen Tod 1995) kannte, wird nur mit seinen vier Hauptwerken vorgestellt: "Stand on Zanzibar", "The Jagged Orbit", "The Sheep Look Up" und "The Shock Wave Rider". Somit fallen mindestens fünfzig Werke unter den Tisch.

Diese englische Produktion bietet Gelegenheit, endlich einmal die neueren britischen Autoren näher kennenzulernen und ihre Einschätzung in der Literaturkritik zu rezipieren. Zu ihnen gehören der hochgelobte Paul McAuley, der höchst erfolgreiche Stephen Baxter, die "Intellektuelle" Gwyneth Jones und viele weitere. Die relevanten Beiträge scheinen direkt aus "Interzone" entnommen zu sein, dem britischen Science Fiction-magazin, das Pringle herausgibt. Sehr schade, daß der abgedeckte Zeitraum nur bis zum Jahr 1996 reicht. Der Verdacht liegt nahe, daß "Interzone" als erstes Publikationsforum ein Gutteil zum Erfolg dieser Autoren beigetragen hat. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß außer Baxter kaum einer den Sprung über den großen Teich geschafft hat.

Einzigartig ist der folgende Abschnitt über die bekanntesten Gestalten der Science Fiction-Werke: "Heroes and Villains" (Helden und Schurken, 46 Seiten). Die Palette reicht von E.T. bis zu Zardoz, Figuren präsentierend, von denen selbst ich noch nichts gehört habe, oftmals aus frühen Klassikern des Genres.

Fünf Seiten "Propaganda"? Was kann das nur sein? Um Ihre Neugier zu befriedigen: es ist ein kurzer Überblick über die wichtigsten Science Fiction-Magazine, von den Pulp-Anfängen bis zu den heutigen wenigen Überlebenden.

Magere drei Seiten werden den Fachbegriffen des genres wie etwa "Cyberspace" und "Wurmloch" gewidmet. Doch der herausgeber ist sich der Tatsache wohl bewußt, daß dies nur den Einsteiger befriedigt, ja, daß man mit einem Science Fiction-Glossar problemlos eine weitere Enzyklopädie füllen könnte. Ein umfangreiches Stichwortverzeichnis erschließt die wichtigsten Begriffe, Titel und Namen des Buches.

Fazit

Die "Encyclopedia" ist eine ideale Einführung in das Medienphänomen Science Fiction, bringt aber dem Fortgeschrittenen nur noch wenig Neues. Doch was sie bringt, ist sehr unterhaltsam. Ein Nachschlagewerk also, das man gerne ab und zu in die Hand nimmt, um etwas zu entdecken, noch lieber aber, um das eigene Wissen bestätigt zu finden. Lesetip: Das Verzeichnis der fiktiven Figuren – ein kleines "Who's who". Wer hier mehr will, kauft sich das Werk, das sich ausschließlich diesem Thema widmet: "Who's who in Science Fiction".

Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff

Info: 1996; Carlton, London, 304 Seiten






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