Christopher Priest

Der schöne Schein

SF. Heyne, München. ISBN: 3-453-00427-2

Die nackte Unsichtbare
Christopher  Priest: Der schöne Schein

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Die nackte Unsichtbare

Christopher Priest, geboren 1943, in ein Meister des psychologischen Romans und geradezu genial in seiner Fähigkeit, die Risse im menschlichen Erkenntnisvermögen aufzuzeigen und die brüchige Doppelbödigkeit unserer vermeintlichen Wirklichkeit bloßzulegen. Zu seinen weiteren wichtigen Werken gehören "The Affirmation "(dt. als "Der weiße Raum" bei Heyne und "The Prestige", dt. 1998).

Handlung

Seit Monaten liegt Richard Grey, ein Kameramann, in der Klinik. Die Explosion einer Autobombe der IRA hat ihn fast das Leben gekostet. Man hat ihn halbwegs wieder zusammengeflickt, aber er hat Teile seines Gedächtnisses verloren.

Eines Tages besucht ihn Susan Kewley, die behauptet, vor dem Unglück seine Geliebte gewesen zu sein. Er kennt sie nicht, fühlt sich aber zu ihr hingezogen. Gemeinsam versuchen sie, die Vergangenheit zu erhellen, doch je tiefer sie einzudringen versuchen, desto widersprüchlicher, verwirrender und unwirklicher werden die "Fakten", die zutage kommen. Bis ihre Bemühungen eines Tages eine unglaubliche, atemberaubende Wendung nehmen.

Im Wörterbuch steht unter anderem, daß ein "glamour" auch ein Zauberbann, eine Verzauberung sein kann. Und in diesem Sinne verwendet Priest das Wort. Richard Grey erinnert sich in einer langen Rückblende an eine Reise mit Susan nach Südfrankreich. Er erinnert sich an die gespenstische gegenwart von Susans Ex-Freund Niall, der sich zunehmend wie ein Keil zwischen Richard und Susan drängt. Dieser Niall ist vielleicht die eigentliche Hauptfigur des Romans, obwohl er durchgehnd unsichtbar ist. Denn dieses Buch handelt von einer Art Unsichtbarkeit.

Allmählich stellt sich Richards Erinnerung an Südfrankreich als Einbildung heraus. Vielmehr behauptet Susan nun, ihn mit der Londoner Gesellschaft der "glams" bekannt gemacht zu haben, zu denen sie (ab und zu) und Niall (permanent) gehören. Die glams besitzen den 'glamour', die Fähigkeit, das Bewußtsein anderer Menschen zu vernebeln und sich so unsichtbar zu machen. Susan beweist dem ungläubigen Richard ihr glamour-Fähigkeit, indem sie ihn in ein fremdes Haus mitnimmt und sich dort nackt den unsehenden Augen der Männer präsentiert. In einer weiteren Szene lieben sich Susan und Richard, doch Niall stößt unsichtbar hinzu und vergewaltigt das Mädchen. - Der Schluß der Geschichte bleibt offen.

Fazit

"Der schöne Schein" ist zum einen eine Geschichte über die Unsichtbarkeit, wie sie seit H.G. wells hin und wieder geschrieben (und verfilmt) werden, nur daß hier niemand wahnsinnig wird. Zum anderen ist dies eine sonderbarsten und berückendsten Liebesdreieck-Geschichten, die je geschrieben wurden.

Priests unaufgeregter, täuschend simpler Erzählstil ist optimal der Enthüllung überraschender und unheimlicher, wenn nicht sogar schockierender Sachverhalte und Begebenheiten angepaßt. Dies ist ein bewegender, nachdenklich machender Roman und mit Sicherheit einer seiner besten.

Michael Matzer / michael@matzer.de © 1999ff

Info: The glamour, 1984; Heyne 1987, Nr. 06/4413, München; 380 Seiten, aus dem Englischen übertragen von Walter Brumm, Nachwort von Michael Nagula






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