Joyce Carol Oates

Zombie

Bestseller. Droemersche Verlagsanstalt, München. ISBN: 3-421-05178-x

Joyce Carol  Oates: Zombie

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Im Kopf des Killers

Oates, geboren 1938, studierte Literatur und Philosophie und lehrt seit 1978 an der Uni von Princeton. Für ihre Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke erhielt sie zahlreiche renommierte Preise.

Der schmale weiße Band (weiß wie "Das Mädchen" von Horror-Spezialist Stephen King) ist in 57 kurze Texte aufgeteilt, eine Art Tagebuch, numeriert und illustriert mit schwarzem Filzstift. Der Killer erzählt von sich. Der Leser ist in seinem Kopf, in der Falle. Denn dies ist ja nicht irgendein Kopf, sondern der des Serienmörders Quentin P., ein Psychopath, der keinem in die Augen sehen will – erst recht nicht seinen Opfern.

Quentin P., ist der Sohn eines Professors und einer ihn liebenden Mutter, und natürlich glauben sie nicht, daß ihr Sohn tatsächlich für das verantwortlich ist, was ihm die behörden vorwerfen. Er ist eine Herausforderung für seinen Psychotherapeuten, der sich befriedigt fühlt durch die wachsende Offenheit seines Patienten, dessen Bereitwilligkeit, seine Träume zu diskutieren. Quentin, so scheint's, ist nichts als ein zauberhafter junger Mann für seine reiche Großmutter, die ihm mehr und mehr gibt und kaum etwas abschlagen kann.

Doch hat Quentin auch so etwas wie ein Gewissen? Kalt und gefühllos begeht der ewige Außenseiter seine Verbrechen, umgeben von Leuten, die die Wahrheit nicht sehen wollen. Der Horror nimmt seinen Lauf. Quentins Wunsch nach einem Zombie, der ihm hörig und gefällig ist, fordert ein Opfer ums andere.

Fazit

"Zombie" erhält nicht Relevanz durch die Morde an amerikanischen Schulen, durch den Amoklauf dieses oder jenes frustrierten Amerikaners. Es ist das Psychogramm eines Serienkillers, der von seiner engsten sozialen Umwelt als Engel betrachtet wird, sich aber sonst wie ein Teufel verhält. "Wenn es so etwas wie das absolut Böse gibt, dann besteht es darin, einen Menschen wie ein Ding zu behandeln" – John Brunner. Und so ein wehrloses Ding versucht Quentin zu bekommen, zu erschaffen. Die Frage ist also, was ihn zu dieser Haltung getrieben hat.

Oates hat die tatsächlichen Fälle psychopathischer Serienmörder wie Jeffrey Dahmer (zerstückelte junge Männer) oder Ted Bundy genauestens recherchiert. Auch Q.P. zerstückelt seine Opfer, und seine Besucher beschweren sich über den geruch – sie wollen aber nicht wirklich wissen, was diesen geruch verursacht. "Tote Mäuse", wie Q.P. sagt? Lächerlich. Aber so ist die Welt. Wir wollen es nicht wirklich wissen. Und das ist eines der furchtbaren Dinge, die man in diesem Buch erkennen muss.

Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff

Info: Zombie, 1995; 213 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Renate Orth-Gutmann






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