Josef Nesvadba
Einfaelle eines alten Psychiaters
SF. Fabylon, München. ISBN: 3-927-07102-1
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Für Freunde gediegener osteuropäischer Science Fiction
Nesvadba gehört zu den herausragenden Vertretern der tschechischen Science Fiction. Etliche seiner Erzählungenfinden sich deutschen Storysammlungen. Der Münchner Kleinverlag Fabylon legt drei Novellen unter dem Etikett "Psychofictions" vor.
Handlung
Protagonist der drei Geschichten ist ein alter Psychiater, der bis zu seiner Pensionierung nicht mehr lange zu arbeiten hat in in jeder Story miteiner erfindung oder einem Ereignis konfrontiert wird, die oder das einen Einfluß auf seine Tätigkeit ausübt.
In der ersten Geschichte "Minehava das zweite Mal oder Das Psychoskop des Marian Kolda" bringt ein sogenanntes Psychoskop die geheimsten Gedanken des so Untersuchten aus dem Unterbewußtsein ans Tageslicht – ein gefundenes Fressen für jeden Geheimdienst! In "Liebe oder Helene Vavrovas Gefühlskondensator" sorgt ein Gerät, das die Gefühle der Patienten mit multimedialen Mitteln bis zum Äußersten extrapoliert, mächtig für Aufregung.
In "Begegnung anderer Art oder Joan Hartls Labyrinthe" trifft die Hauptfigur aus eine US-Kollegin und ehemalige Geliebte, die sich der UFO-Forschung verschrieben hat und hinter einigen Geschehnissen, die sich im Umfeld des Psychiaters abspielen, die Einwirkung Außerirdischer zu erkennen glaubt, die die Menschen zu prüfen scheinen, ähnlich wie Ratten im Labyrinth.
Fazit
Die Stories sind nett und unterhaltsam, wenn auch die Action zu kurz kommt. Sie vermitteln ein Bild aus dem osteuropäischen Alltagsleben vor dem Mauerfall, das sich in vieler Hinsicht vom westlichen Luxus unterschied. Leider wirken Nesvadbas Dialoge steif und antiquiert, wie aus den Fünfziger Jahren. Auch in der Übersetzung und am Satzbild hätte man einiges auszusetzen – was aber jetzt aufzuzählen zu weit führen würde. Die Lektüre wird nicht gerade einfacher. Immerhin ist die Aufmachung im Fabylon-Outfit gewohnt gelungen. Für Freunde osteuropäischer Science Fiction ist der band ein Muß.
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: Minehava podruhe,1981; 270 Seiten, aus dem Tschechischen übertragen von Peter Aschner
Wörter:
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