Anna Mitgutsch

Haus der Vergangenheit

Roman. Luchterhand Literaturverlag, ISBN: 3-630-87064-3

Anna  Mitgutsch: Haus der Vergangenheit

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Sie waren schon sehr früh, beim ersten Aufkommen des Nationalsozialismus in Österreich, nach Amerika ausgewandert: Max und seine Familie. Und mit ihnen kam immer das Bild von dem Haus, in dem sie gelebt hatten; der Großvater hatte es für sie alle gebaut, und es war das letzte Bild, auf dem Max´ Mutter glücklich aussah.

Denn heimisch wurde sie nie in New York; ihre Ehe zerbricht schon sehr früh nach dem Umzug, die finanzielle Lage verschlechtert sich rapide, und als nach dem Krieg klar ist, dass von den Familienmitgliedern zu Hause niemand überlebt hat, weigert sie sich, nochmal ein Wort deutsch zu sprechen. Auch das Bild des so geliebten Hauses verschwindet.

Max macht Karriere als Innenausstatter, Raum und Proportionen erfüllen ihn - aber auch vor seinem Auge verlischt das Bild des Hauses, in dem sie damals in Österreich gelebt haben, nie ganz. 30 Jahre später macht er sich auf dem Weg, das Haus zurückzuholen, es wieder in seinen Besitz zu bekommen....

Anfangs fand ich dieses Buch wirklich wunderbar. Anna Mitgutsch, die ich schon durch ihre anderen Bücher sehr zu schätzen gelernt habe, hat es wunderbar verstanden, eine spröde Stimmung zu schaffen, die Einsamkeit ihrer Protagonisten fast fühlbar zu machen.

Auch Max´ kompliziertes Verhältnis zu den Frauen ist hervorragend geschildert - zumindest bis etwa zur Hälfte des Buches.

Danach ist Max in Österreich, in H. (in dem ich Anna Mitgutschs Heimatstadt Linz zu erkennen glaube) - und fängt an, die Geschichte der Juden dieser Stadt zu ergründen und aufzuzeichnen.

Einerseits zeigt sie damit ein sehr wichtiges Kapitel unserer Geschichte nochmals auf; anderseits gelingt es ihr nicht, ihre Protagonisten glaubhaft bleiben zu lassen. Dieser Teil des Buches geriet für mich selbst immer mehr zu einer Lehrstunde in Geschichte - interessant, aber irgendwie nicht wirklich zu diesem ansonsten so wunderbaren Buch passend. Der moralische Zeigefinger kam damit einfach auch zur Anwendung - es die Kritik zwischen den Zeilen zu lesen, ja, mehr zu erfühlen, ist ihr besser gelungen.

Ein weiterer Kritikpunkt für mich ist Max´ Verhältnis zu Frauen, als er beginnt, alt zu werden. Denn die Frauen, für die er sich interessiert, bleiben jung, ausgesprochen attraktiv, und fühlen sich natürlich auch auf welche Weise auch immer zu ihm hingezogen. Das mag ja auch möglich sein, nur wurde es mir hier nicht wirklich überzeugend geschildert.

Anna Mitgutsch bleibt für mich eine der wichtigsten und vor allem auch besten Schriftstellerinnen Österreichs - und sie hat ihr Können und ihr Gespür für kritische Themen nicht verloren, auch wenn ich nicht mit dem ganzen Buch glücklich war.

Daniela Ecker -die-Leselust.de-






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