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x Meier; x Bühring; x Budéus; Rainer Moers

Die Beatles – Geschichte und Chronologie

Sach. Argument Verlag, Hamburg. ISBN: 3-886-19698-4

Umfassende Chronologie und komplettes Werkverzeichnis

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Dies ist die präzise und umfassende Chronologie des gesamten Schaffens einer Band aus Liverpool, die unter dem Namen "The Beatles" bekannt wurde. Mit rund 700 Seiten Umfang bedeutet diese Chronologie eine Detailfülle, die den Leser schier erschlägt. Die Lust am Lesen kommt also erst am Detail. Man kann daher jede beliebige Seite außer dem Register aufschlagen und entdeckt interessante, kuriose ode einfach nur entdeckenswerte Informationen – und hat einen die Beatlemania am Wickel.

Dieses Buch entstand mit Hilfe des Beatles-Museums in Halle an der Saale und des Beatles Clubs Wuppertal. Beide Institutionen sind im Internet zu bewundern (www.beatlesmuseum.halle.de; www.beatles-club.de).

Inhalte

Die Chronologie beginnt bereits vor 1949, in Liverpool, als der Hafen noch das Tor zur großen weiten Welt war und am Mersey ein besonderer Menschenschlag aufwuchs. Die folgenden zehn Jahre sind den für diese Gegend wichtigen Musikrichtungen des Rock'n'Roll und des Skiffle gewidmet. Nicht nur die Väter prägten die Musikerfahrungen der späteren Pilzköpfe, sondern auch die zeitgenössischen Clubs. Lennon & Co. erhalten ihre ersten Instrumente und lernen, sie fachgerecht zu traktieren – auch bereits öffentlich (The Quarry Men). Erst ab 1960, so die Chronologie, existieren die Beatles wirklich als Band – mit wechselnder Besetzung wie jede andere Formation der Zeit auch. Drei Jahre spielt Hamburg eine wichtige Rolle, doch nach dem ersten Hit geht's ab nach London. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Und diese reicht in diesem Buch immerhin bis in die neunziger Jahre.

Die Informationen, die die Chronologie so penibel auflistet, stammen sowohl aus dem persönlichen Bereich – wer schlug wen zusammen, wer heiratete wen wann – als auch aus dem wirtschaftlichen, künstlerischen und gesellschaftlichen Bereich. Sukzessive entsteht so aus den fragmentarischen Daten ein Gesamtbild, wie man es sich schillernder und interessanter kaum vorstellen kann.

Dadurch wird unter deutlich, aufgrund welcher Fülle von Anstrengungen erst das Fundament für den weltweiten, anhaltenden Erfolg der Beatles gelegt wurde. Die Einträge dokumentieren die Arbeit der Band von Anfang bis Ende sowie die Geschichte jedes Songs und die Veröffentlichungen auf Platte. Damit nicht genug, werden auch Details über das unbekannte "12-Bar Original" verraten, das leider nicht auf die LP "Rubber Soul" (1965) gelangte.

Alle Plattencover sind abgedruckt, zahlreiche Fotos illustrieren die Haupt- und Nebenfiguren der Beatlemania bis in die 70er Jahre und später. Deutsche Leser werden sich natürlich die hiesigen Auftritte der vier Burschen genau anschauen und dabei auf einige Kuriosa stoßen. Fans werden einige liebgewordene Annahmen über Bord werfen müssen. Sie erfahren, dass Pete Best nicht nur aus musikalischen gründen die Band verlassen musste und dass bereits vor dem ersten Hit Auftritte in den USA vereinbart waren.

Das Problem bei jeder Art von listenartiger Aufzählung ist jedoch, dass sie nicht an den unterhaltsamen, flüssig zu lesenden Charakter einer Biografie oder gar eines Romans heranreicht. Dies ist von vornherein auch nicht der Sinn und zweck eines solchen Werkes. Es will nicht unterhalten, sondern informieren. Insofern eignet es sich für den interessierten Laien ebenso wie für den erfahrenen Kenner der Band und ihrer Geschichte.

Für Leute wie solche Profis und Fans sind daher die Anhänge von hohem Interesse: der Apple-Konzern, eine Kurz-Diskografie der lieferbaren (!) LPs und CDs in den de utschsprachigen Ländern, Autogramm-Adressen und Fanclubs in D (Ost & West) und A, Quellennachweise (immer gut für Wissenschaftler) und zwei Register, eines für Titel und eines für Namen.

Fazit

Nachdem ein vergleichbares Buch seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr erhältlich ist, füllt diese Chronologie eine schmerzliche Lücke. Darüber hinaus bietet es eine schwer anderswo zu erschließende Fülle von Informationen dieser Art – die Beatles-Anthology von 2000 stützt sich v.a. auf Fotos und Anekdoten – und somit eine Quelle auch von wissenschaftlichem, nicht nur kulturellem Wert. Der Preis ist angesichts dieser Leistung geradezu lächerlich gering.

Michael Matzer © 2001ff

Info: Argument Verlag, Hamburg 2000; 704 Seiten, DM 29,80

Wörter: 531