Philip Marsden

Das Haus der Bronskis

Roman. Zsolnay Verlag, 309 Seiten. ISBN: 3-552-04855-3

Philip  Marsden: Das Haus der Bronskis

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Fast fünfzig Jahre nach Kriegsende macht sich die betagte Zofia Bronski mit dem Autor des Buches auf, um in Weißrußland, nördlich von Nowogródek, nach dem Gut ihrer Eltern zu suchen. Es kommt, wie es kommen mußte, sie finden nur noch kümmerliche Reste, eine verfallene Kapelle, das geplünderte Grab ihres Vaters und wenige Dorfbewohner, die sich an sie und ihre Eltern erinnern. Während einer zweiten Reise begeben sich Philip und Zofia auf Spurensuche. Anhand der Tagebücher von Zofias Mutter Helena und ihrer eigenen Erinnerungen rekonstruiert Marsden das Leben auf dem Gut Mantuski. Er erzählt, wie Helena aufwächst, ihren Mann kennenlernt, mit ihm das Gut aufbaut und die Familie im ersten Weltkrieg nach Petersburg vertrieben wird. Nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs muß die Familie endgültig und auf abenteuerliche Weise über Litauen nach Cornwall fliehen.
"Die Geschichte von Helena und Zofia" ist die Geschichte fortwährender Verluste. Helenas Mann stirbt früh, Zofias erster Mann fällt im Krieg, sie werden von schweren Krankheiten heimgesucht, und trotzdem erfährt die Familie immer wieder glückliche Momente: Die kleine Helena und Jahre später ihre Tochter streunen durch die Wälder, schwimmen im Njemen, Männer halten um die attraktiven Frauen an, die Familie gewinnt an Ansehen.
Auf beiläufige Weise wird dabei die Geschichte des zerissenen Landes Polen erzählt, die politischen Unruhen, die kurze Unabhängigkeit, die beiden Weltkriege und die damit verbundenen Grenzverschiebungen. Der Reisebericht wird zur Familiengeschichte, die Familiengeschichte zur politischen Geschichte, und alles zusammen ist spannend wie ein guter Roman.
Marsden beschreibt sinnlich und farbenfroh die Landschaft, er erweckt längst verstorbene Dorfbewohner zu neuem Leben. Daß es dabei notwendigerweise zur Bildung von Mythen und Legenden kommt, etwa vom spukenden Vorfahren, kann nicht ausbleiben, wenn der Autor und Erzähler mit der alten Dame befreundet ist. Pathetisch wird die Geschichte am Ende: Zofia sammelt Geld, um die Kapelle mit der Familiengruft restaurieren zu lassen. In einer feierlichen Zeremonie wird sie eingeweiht, und Zofia beschwört die Dorfbewohner, ihre Kapelle heilig zu halten, andernfalls spuke sie nach ihrem Tod darin.
Matthias Kehle






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