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Fast fünfzig Jahre nach Kriegsende macht sich die betagte Zofia Bronski
mit dem Autor des Buches auf, um in Weißrußland, nördlich
von Nowogródek, nach dem Gut ihrer Eltern zu suchen. Es kommt, wie
es kommen mußte, sie finden nur noch kümmerliche Reste, eine
verfallene Kapelle, das geplünderte Grab ihres Vaters und wenige Dorfbewohner,
die sich an sie und ihre Eltern erinnern. Während einer zweiten Reise
begeben sich Philip und Zofia auf Spurensuche. Anhand der Tagebücher
von Zofias Mutter Helena und ihrer eigenen Erinnerungen rekonstruiert Marsden
das Leben auf dem Gut Mantuski. Er erzählt, wie Helena aufwächst,
ihren Mann kennenlernt, mit ihm das Gut aufbaut und die Familie im ersten
Weltkrieg nach Petersburg vertrieben wird. Nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs
muß die Familie endgültig und auf abenteuerliche Weise über
Litauen nach Cornwall fliehen.
"Die Geschichte von Helena und Zofia" ist die Geschichte fortwährender
Verluste. Helenas Mann stirbt früh, Zofias erster Mann fällt
im Krieg, sie werden von schweren Krankheiten heimgesucht, und trotzdem
erfährt die Familie immer wieder glückliche Momente: Die kleine
Helena und Jahre später ihre Tochter streunen durch die Wälder,
schwimmen im Njemen, Männer halten um die attraktiven Frauen an, die
Familie gewinnt an Ansehen.
Auf beiläufige Weise wird dabei die Geschichte des zerissenen
Landes Polen erzählt, die politischen Unruhen, die kurze Unabhängigkeit,
die beiden Weltkriege und die damit verbundenen Grenzverschiebungen. Der
Reisebericht wird zur Familiengeschichte, die Familiengeschichte zur politischen
Geschichte, und alles zusammen ist spannend wie ein guter Roman.
Marsden beschreibt sinnlich und farbenfroh die Landschaft, er erweckt
längst verstorbene Dorfbewohner zu neuem Leben. Daß es dabei
notwendigerweise zur Bildung von Mythen und Legenden kommt, etwa vom spukenden
Vorfahren, kann nicht ausbleiben, wenn der Autor und Erzähler mit
der alten Dame befreundet ist. Pathetisch wird die Geschichte am Ende:
Zofia sammelt Geld, um die Kapelle mit der Familiengruft restaurieren zu
lassen. In einer feierlichen Zeremonie wird sie eingeweiht, und Zofia beschwört
die Dorfbewohner, ihre Kapelle heilig zu halten, andernfalls spuke sie
nach ihrem Tod darin.
Matthias Kehle
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