Nancy Kress

Fremdes Licht

SF; SF. Heyne, München. 572 Seiten. ISBN: 3-453-08576-0

Spannendes Alien-Experiment
Nancy  Kress: Fremdes Licht

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Gelungene Charaktere, überzeugende Darstellung der in sich logischen Lebens- und Denkweisen des Aliens und deren Umsetzung in eine spannende Handlung - da gibt es so manches Aha-Erlebnis - weisen Nancy Kress bereits in ihrem Science Fiction-Erstling als eine vielversprechende Autorin von Rang aus. Dieses Versprechen hat sie mit Romanen wie "Verico Target" und dem Bettler-Zyklus vollauf eingelöst.

Die Autorin
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Die 1948 geborene Amerikanerin gehört zur ersten Garde der wichtigen Science Fiction Autoren. Nachdem sie zunächst (ab 1981) mit drei ungewöhnlich konstruierten Fantasyromanen debütiert hatte, errang sie 1988 mit dem Science Fiction-Roman "Fremdes Licht" (vgl. meinen Bericht) erste Auszeichnungen. Darin erforschen Aliens die Aggressivität der menschlichen Spezies anhand der Auseinandersetzungen zwischen zwei Menschengruppen in einer Versuchsanordnung.

In "Schädelrose" erforschte sie die Konsequenzen einer AIDS-ähnlichen Krankheit, die Erinnerungen dezimiert. Ein neuartiges Eexperiment soll Abhilfe schaffen, allerdings um einen hohen Preis. Ihr bestes Werk bislang ist jedoch die Trilogie "Bettler in Spanien", "Bettler und Sucher" und Bettlers Ritt". Darin treten genetisch veränderte junge Menschen, die fortan keinen Schlaf benötigen, gegen den Rest der Menschheit an. Die Autorin erörtert die ethische Verpflichtung, die solch eine genetisch bedingte Überlegenheit mit sich bringt, eingebettet in eine spannende Handlung.

Die Romane "In grellem Licht", "Verico Target" und dessen Fortsetzung "Moskito" stellen ebenfalls das gesellschaftskritische Engagement der Autorin unter Beweis. Obwohl diese Romane als kriminalistische Thriller aufgebaut sind, hebt Kress damit doch erfolgreich warnend die Hand und sagt uns: "Geht hier besser nicht entlang." In dieser Haltung, diesem Anliegen trifft sie sich mit einem der besten britischen Science Fiction Autoren, John Brunner. Dessen Öko-Horrorvision "Schafe blicken auf" vermag auch heute noch, 30 Jahre nach der Veröffentlichung, heftig zu berühren.

Handlung
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Die Ged, eine hochentwickelte humanoide Alien-Rasse, führen einen zermürbenden Abwehrkampf gegen die Menschheit. Sie sind eine friedliebende Spezies, die auf Assimilation potentieller Konkurrenten setzt, aber die Erdbewohner machen es ihnen schwer, zu einem konstruktiven Dialog zu finden. Die Ged können vor allem nicht begreifen, was es mit der beängstigenden Aggressivität dieser Menschenwesen auf sich hat, die ihnen keine Ruhe läßt und sie immer wieder zu Gewalttaten antreibt, sich selbst und anderen gegenüber.

Um gegen seinen Feind eine Chance zu haben, muß man ihn verstehen und seine Motive begreifen. Deshalb wählen die Ged den Planeten Qom aus, eine alte Erdkolonie, auf dem die Menschen seit Jahrzehnten untereinander erbittert Krieg führen, und starten ein sozialpsychologisches Experiment. Dies besteht aus einer riesigen technologischen "Fliegenfalle", einer Stadt, und die zwei Menschengruppen - aufgeteilt in Krieger und Kaufleute - führen Krieg darum. Im Laufe dessen erkennen die Objekte des Experiments, daß sich Zugehörigkeiten ändern können; sie machen einen schmerzhaften Selbsterkennungsprozeß durch. Die Ged lernen die territorial begründete Aggressivität der Menschen zu fürchten.

Fazit
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Was zunächst in recht beschaulichem Tempo beginnt, dehnt sich zu einem zunehmend eindrucksvollen Panorama aus: eine Reise ins Herz der Finsternis, die in den dunklen Winkeln des menschlichen Bewußtseins wohnt. Mit geradezu chirurgischer Bestimmtheit und Präzision legt die Autorin unbewußte Verhaltensweisen und die allgemeine Triebhaftigkeit als Antriebsfedern menschlichen Handelns bloß. Dabei ist Kress weder trocken dozierend noch tiefenpsychologisch analysierend. Sie erzählt ihre Geschichte zugleich mitreßend und einfühlsam.

Michael Matzer ©2003ff

Info: An alien light, 1988; Nr. 06/5328, München; 572 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von A. u. H.P. Linckens, Heyne, 1995, ISBN 3-453-08576-0






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