carpe librum -- rezensionen

Aber da sind noch so seltsame Paare wie die Burgesses, berühmte eineiige Zwillinge aus den USA, die mehrmals den Everest zu erklimmen versucht haben, aber an irgendetwas hapert es bei ihnen. Und da ist dieser Pole oder Rumäne, der unbedingt den McKinley bezwingen will, immer wieder scheitert, Krakauer vor dem Berg warnt, aber selbst nicht davon loskommt. Und da ist Karl Diemberger aus Österreich, der seine Freundin Judy 1986 am K2 verlor (er hat ein tolles Buch über jene Katastrophe verfasst, bei der 13 Bergsteiger starben). Und schließlich ist da noch der Guru aller Freeclimber: Fisher besteigt zwar nur wenige Meter hohe Felsen, aber ohne Griff und tritt weisen sie den höchsten Schwierigkeitsgrad überhaupt auf. Die Besteigung ist eine geradezu mystische Erfahrung des Schwebens - und die Story eine sehr nachdenkliche Reportage.

Die zwölf Reportagen sind ihr Geld wert. Sie bieten nicht nur haufenweise Informationen (aktuelle und historische), sondern auch Spannung und Humor sowie sehr viele Menschenporträts. Eine ideale Zug- oder Buslektüre. Wenn man Bergsteiger versteht.

Wörter: 322