Veit Heinichen

Gib jedem seinen eigenen Tod

Krimi. Zsolnay Verlag, 331 Seiten. 39.80 DM . ISBN: 3-552-04995-9

Veit  Heinichen: Gib jedem seinen eigenen Tod

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Veit Heinichen war einst Mitbegründer des Berlin-Verlages und hat ihn bis zu seinem Ausscheiden 1999 zu einer der ersten Adressen für gute Literatur in Deutschland gemacht. Nun hat er selber seinen ersten (Kriminal-) Roman geschrieben - und auch das ist ihm wunderbar gelungen.

"Gib jedem seinen eigenen Tod" spielt im hochsommerlichen Triest, der Wahlheimat Veit Heinichens, und führt mitten hinein in einen Mafia-Sumpf aus Prostitution, illegalem Menschenschmuggel und Korruption. Der eigentliche Fall beginnt mit dem mysteriösen Verschwinden des zwielichtigen Geschäftsmannes Bruno de Kopfersberg und hat eine über zwanzigjährige Vorgeschichte: Bereits im Jahre 1977 ermittelte der blutjunge Kommissar Laurenti gegen de Kopfersberg, weil dessen Frau angeblich auf hoher See bei einem Badeunfall umgekommen war. 1999 nun findet man die gestrandete Luxus-Yacht von de Kopfersberg auf und Laurenti vermutet ein neuerliches Verbrechen. Bei seinen Ermittlungen im privaten und geschäftlichen Umfeld wird ihm sehr schnell klar, dass dort etwas "ganz gewaltig" stinkt.

Geschickt zieht Veit Heinichen in seinem Krimi-Debut die Fäden und wechselt dabei auf gleichsam überraschende wie irritierende Weise die Perspektiven zwischen dem Kommissar, den Kriminellen und ihren Opfern - mit erschütternder, frösteln lassender Nähe schildert er so die Hinrichtung der ehemaligen Prostituierten Olga aus deren eigener Perspektive.

Doch Gewalt und Action spielen in diesem Roman nur Nebenrollen - die Hauptrollen sind ganz eindeutig mit dem überaus sympathischen Familienvater und Kommissar Laurenti sowie dem atmosphärisch dicht geschilderten Triest besetzt. Nicht selten fühlt man sich mit allen Sinnen in diese charmante Adria-Stadt hineingezogen und riecht fast das Salz des warmen Meeres: "Um halb fünf Uhr morgens hatte sich die Sonne schon ein gutes Stück über den Karst, der sich wie ein Gürtel um die Küste und die Stadt legte, gehoben und tauchte die Dächer in ein goldenes Licht, das hart mit dem Himmel kontrastierte. Das Meer leuchtete stahlblau und lag wie ein feingerippter Stoff auf dem Golf."

Die schmutzigen Krakenarme der Mafia, die sich um Triest gewunden haben, um ihre menschenverachtende Geschäfte mit den ex-jugoslawischen Staaten oder der erdbebenerschütterten Türkei zu machen, bilden die dunkle und genau recherchierte Kehrseite dieser schönen Kulisse. Zusammengenommen ergibt sich daraus ein ebenso spannendes wie poetisches Leseerlebnis - und schon bald wünscht man sich einen neuen Fall für Kommissar Laurenti, der wie sein Kollege Brunetti aus Venedig schon jetzt das Format zum Kult- und Serienhelden besitzt.


 






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