James Gunn

Von Ballard bis Stableford

SF. Heyne, München. 508 Seiten. 12.50 EUR . ISBN: 3-453-17953-6

British SF: Zwischen Experiment und Ironie
James  Gunn: Von Ballard bis Stableford

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In der Heyne Bibliothek der Science Fiction ist dies Band Nummer 101. In seiner Serie „Wege zur Science Fiction“ versucht Herausgeber James Gunn sowohl die Entstehungswege der amerikanischen wie auch der britischen Science Fiction nachzuzeichnen, die einzelnen Autoren zu charakterisieren und die Bedingungen zu erklären, unter denen die teils recht ausgefallenen Erzählungen entstanden. Man erfährt zum Beispiel den Unterschoied zwischen Anti-Utopie und Dystopie – die meisten Leute bringen das immer wieder durcheinander, doch Gunn präsentiert eine klare Unterscheidung.

Der Herausgeber
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James Gunn, geboren 1923, hat ein paar interessante SF-Romane geschrieben, darunter „Die Freudenspender“ (1961) und „Die Unsterblichen“, aber besonders hat mich nur „Die Horcher“ beeindruckt, ein realistischer Roman über Astronomen, die nach fremdem Leben im Kosmos suchen und eines Tages fündig werden. Bei uns ist er am bekanntesten für seine Story-Anthologien in der Reihe „Wege zur Science Fiction“, die er in den siebziger Jahren begann und die fast vollständig bei Heyne in der Science Fiction Bibliothek erschienen ist. Band 102 und 103 sind noch nicht erschienen.

Die Erzählungen
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Ballard: Die Stimmen der Zeit (1960)

Nach den oberirdischen Atomversuchen auf dem Eniwetok-Atoll breitet sich in der Welt eine seltsame Krankheit aus, der immer mehr Menschen zum Opfer fallen. Es handelt sich um eine schlafähnliche Betäubung. Die Dauerschläfer müssen in Regierungseinrichtungen untergebracht und von Neurochirurgen untersucht werden. Einer von diesen Ärzten ist Dr. Powers in Oak Ridge, dessen Tagebuch wir lesen und dessen Werdegang wir verfolgen.

Er trauert ein wenig seinem Kollegen Whitby nach, der Selbstmord beging. Whitby schrieb über Eniwetok und ritzte in den Boden eines Schwimmbecken ein vierstrahlige Sonne wie eine Mandala. In genau diesem Schwimmbecken findet Powers einen mutierten Frosch: Er hat zum Schutz vor den radioaktiven Strahlen einen bleihaltigen Panzer entwickelt.

Powers wird von drei Menschen mit Sorge beobachtet. Dr. Anderson rät ihm kürzerzutreten, was Powers schwerfällt, obwohl er zunehmend mehr Schlaf benötigt – seine Tage werden kürzer. Die anderen beiden sind ein ehemaliger Powers-Patient namens Kaldren und dessen Freundinin, die er Coma nennt. Der von Powers am Gehirn operierte, völlig schlaflose Kaldren sammelt Endzeitphänomene, darunter auch die Countdown-ähnliche Botschaften, die Observatorien von bestimmten Sternen aufgefangen haben: die „Stimmen der Zeit“. Nähert sich das Universum seinem Ende?

Whitby hat einen ausgefeilter Apparat, das Maxitron, gebaut, um das im Erbgut gesperrte Genpaar verschiedener Lebewesen zu „befreien“. Powers setzt das Maxitron u.a. an einem Schimpansen ein, der so klug wird wie ein fünfjähriges Kind – und an sich selbst. Mit einem bemerkenswerten Ergebnis: In einer Art Apotheose nimmt er parapsychologischen Kontakt mit den Sternen auf und hört ihre Stimmen ganz direkt. Klar, dass das nicht gut geht.-

Diese Story habe ich mir zum Schlus aufgehoben, aus gutem Grund: Sie erweist sich als ziemlich lang, sehr komplex und recht sperrig. Wer zum ersten Mal Ballard liest, wird an ihr verzweifeln. In sie hat der Autor alles Mögliche hineingepackt, und alles aufzuführen, würde zu weit führen. (Gut möglich, dass auch die uralte Übersetzung von anno 1973 das Ihre dazu beiträgt.) Aber das optimistische Ende verleiht der ansonsten reichlich resignativen Endzeitstimmung eine positive Wendung, die auch all die Rätsel beantwortet, die der Autor dem Leser stellt.

Ballard: Der ertrunkene Riese (1965)

Eines Tages wird auf dem Watt vor der Küste ein ertrunkener Riese entdeckt. Die Fischer, die sich ihm wagemutig nähern, erscheinen vor seiner stillen Masse wie Zwerge. Sobald er berührt ist und seinen Zauber verloren hat, eignen ihn sich die Küstenbewohner an. Sie besteigen ihn, hüpfen auf ihm herum, bemächtigen sich seines nackten Fleisches, stellen seinen Penis als „Walfischpenis“ im Zirkus aus, benutzen seine Rippen als Gartentorverzierung. Auch die Wissenschaft will ihr „Pfund Fleisch“ von dem kostenlosen Exemplar.

Der Chronist berichtet alles minutiös und leicht verständlich (im Gegensatz zu „Die Stimmen der Zeit“). Was er jedoch mit keiner Silbe erwähnt, sind die Fragen nach der Herkunft eines solchen Fabelwesens. Alle Überlegungen sind rein materialistisch. Falls der Riese die Wirklichkeit erweitert hat, so wird dies nicht erörtert, als habe jemand Angst davor. Diese Art des Scheuklappendenkens kann einem wirklich Angst machen.

John Brunner: Die sehr Reichen (1963)

Erfinder Cooper hat einen wundervollen Apparat gebaut, für dessen Entwicklung er Jahre gebraucht hat: Das Maschinchen ist in der Lage, die Eigenarten eines menschlichen Individuums fast hundertprozentig aufzuzeichnen – allein durch eine einfache Berührung. Als sein Cooper-Effekt-Gerät fertig ist, bereitet ihm die Auftraggeberin eine Überraschung.

Naomi sieht keinen Tag älter aus als 35, ist aber schon 50. Sie gehört zu den total Reichen, die alles haben, sogar Doppelgänger in verschiedenen Staaten. Natürlich bietet sie Cooper seinen Lohn an: unbegrenzten Kredit. Aber sie will auch wissen, wie lange es dauert, bis das haben kann, was sie am meisten ersehnt und was sie einfach nicht mit Geld kaufen kann: ihren vor drei Jahren verstorbenen Mann und dessen Liebe. Die folgenden Ereignisse enden jedoch tragisch.

Die moralische Botschaft über die armen Total-Reichen dürfte klar sein. Und am Schluss wird Brunner sogar ein wenig selbstgerecht. Aber die Idee einer Wiedererschaffung eines einst geliebten Toten aus seiner Leiche und seiner Lebensumgebung ist so alt wie das Gilgamesch-Epos oder unzählige Horror-Stories, etwa von Poe. Nur die Methode hat sich geändert, doch Brunner beschreibt sie nicht detailliert, sondern lässt den Vorgang im märchenhaften Ungewissen. Warum die Story so berühmt ist und Gunn sie in die Sammlung aufgenommen hat, ist mir daher schleierhaft.

David I. Masson: Der Schlund der Hölle (1968)

Eine Expedition sucht auf einem fremden Planeten – oder einer Alternativerde – Schutz vor dem beißenden Wind und zieht gen Süden. Dort stößt ein Voraustrupp auf ein riesiges Loch im Boden, das von gefährlichen Gasen erfüllt ist. Zwei Mitglieder des Stoßtrupp drehen durch und gehen in der Tiefe verloren, das dritte alarmiert den Haupttrupp. Doch was ist so gefährlich an diesem Riesenloch?

Fünf Jahre später kehrt der Anführer der Gruppe mit zwei Erkundungsflugzeugen zurück: Es sind Senkrechtstarter, so dass sie vertikal ins Loch hinab- und an ihm entlangfliegen können. Wie sich herausstellt, ist der riesige Abgrund an die 150 km lang und bis zu 42 Kilometer tiefer. So etwas bezeichnet man heute als „Mohole“. Dass es sich nicht um den „Schlund der Hölle“ handelt, sondern sich daraus auch thermische Energie gewinnen lässt, zeigt sich nach Ablauf von Dekaden.

Die Story ist nach den Konventionen des Herausgebers John W. Campbell erzählt: linear, kohärent, problembezogen. Aber das will so gar nicht zu den seltsamen Namen passen, die die Expeditionsteilnehmer tragen. Diese Namen sind auf der Erde nicht geläufig, obwohl ihre Träger sich menschlich verhalten. Dennoch gibt es so etwas wie ein Happy-end.

D.G. Compton: Die feine englische Art (1967)

Paul Cassavetes ist ein berühmter Pianist. Als er schon über 70 ist, folgt er eine Einladung seines langjährigen Freundes Joseph Brown, einem Komponisten. Er staunt, wie gut sich Joseph gehalten hat. Kein Wunder, denn den Komponist hat einen Herzschrittmacher der neuesten Generation. Und er denkt sogar an jene schwedische Cellistin, die er nach London geholt hat… Paul staunt. Was hat Joseph vor? Dieser zieht Dr. McKay zu ihrem Gespräch hinzu, und der hat einen lukrativen Vorschlag für Paul. Man könne jetzt mit Hilfe der XPT-Technik die Erfahrungen eines Einzelnen aufzeichnen, speichern und wieder abspielen. Wie schön wäre es doch, wenn Paul, bevor er den Löffel abgibt, seine einzigartige Beethoven-Technik der Nachwelt weitergeben würde! Paul wird übel und denkt scih etwas, wie er die beiden Geschäftemacher austricksen kann. Es soll sein letzter Trick sein…

Die Story beleuchtet das Problem der Einzigartigkeit von künstlerischem Ausdruck. Was wäre, wenn Daniel Barenboim und andere Künstler beliebig reproduzierbar wären? Was, wenn man auch Sterbemomente wiedergeben könnte, um Frieden zu spenden, wenn’s zuende geht? Die Bedingungen der menschlichen Existenz würden sich ändern. Der Autor befürchtet eine Entwertung. Mit Recht?

Anthony Burgess: Die Muse (1968)

Wer schrieb William Shakespeares berühmte Schauspiele wirklich? Um diese Frage ein für alle Mal zu klären, begibt sich der Zeitreisende Paley, selbst ein Theatermann, per Zeitraumschiff zur Welt B-303, wo sich die Erde des Jahres 1595 befindet. Kapitän Swenson setzt sein Ein-Mann-Raumboot bei London ab und will ihn in einem Jahr wieder abholen. Doch das Theater „The Globe“ ist morgens um 4 natürlich leer. Deshalb kommt der Nachtwächter gerade recht, um Paley den Weg zu weisen. Er gibt sich als Kaufmann aus Norwich aus, spart auch nicht mit Gold. Sogleich beeilt sich der gute Mann, ihm den Weg nach Bishopsgate zu weisen: in ein Hurenhaus.

Hier erweist sich, dass die Anatomie der hiesigen Zweibeiner in einigen nicht unbedeutenden Punkten von Paleys eigener abweicht. Die Lady hat Augen statt Brustwarzen. Doch Paley wird wenigstens der Weg zu jenem Mann gewiesen, der als Maister Shairkspeyr bekannt ist. Dort erwartet ihn eine weitaus unangenehmere Überraschung: Er wird bereits erwartet – und ebenso willkommen sind die fünf Schriftstücke mit Schauspielen, die Shakespeare erst nach 1595 geschrieben haben soll. Musen sollte man nicht abweisen, lästige Besucher wie diesen Paley allerdings schon…

Die Story ist sehr ironisch und hat einen bitterbösen Schluss. Aber was Burgess wirklich leistet, besteht darin aufzuzeigen, wie relativ doch die Erden sind, die man als Zeitreisender besuchen könnte. Auf einer anderen Erde (G-9) des 14. Jahrhunderts herrschen Ektoplasma-Ungeheuer über die Bauern; auf Paleys B-303 sind es ebenfalls Gestaltwandler. Was aber absolut den historischen Tatsachen entsprechen dürfte, sind die bestialischen Gerüche der Abwasserkanäle von London sowie die Allgegenwart von Pest verbreitenden Ratten.

Nur an einer Stelle auf S. 195 gestattet sich der Autor einen Ausrutscher. Die Rede ist von Tyburn – heute marble Arch. Aber diese Erklärung ist nicht Paley zugewiesen, sondern kommt direkt von einem allwissenden Erzähler, quasi als Einmischung.

Michael Moorcock: Die Ursache der Katastrophe (01/1970)

Der Herausgeber warnt den Leser bereits in der Einleitung: Moorcock wandte sich zunehmend von Edgar Rice Burroughs, der Tarzan erfand, ab und William Burroughs zu, der die Cut-up-Technik erfand.

Moorcocks Serienheld Jerry Cornelius wird von seiner Chefin, Miss Brunner, aus seiner Bequemlichkeit aufgescheucht und muss eine mentale Zeitreise antreten, in einem sogenannten Chronographen, der in einem Zeitcenter steht. Jerry durchlebt seine schreckliche Nachkriegskindheit, taucht in die sechziger Jahre ein, erreicht sogar das Jahr 1969, setzt all dies in Beziehung zu Infoschnipsel aus der Zeit um 1884. Und was lernt er daraus? Rein gar nichts. Er ist nur froh, lebend wieder aus der Maschine rauszukommen.

Wir lernen dabei, die Infoschnipsel – dies ist echte Cut-up-Technik! – wie Puzzleteile in Beziehung zueinander zu setzen, obwohl sie scheinbar keine Verbindung besitzen, allenfalls räumlich: Schauplatz ist stets die Einflusssphäre der Angelsachsen, sei es in GB oder USA oder in Indien. Was vor hundert Jahren noch die Dimension der Generation war, ist heute (1969) ein Bruchstück, das irgendwie lose in der Infosphäre hängt. Von Zusammenhang kann keine Rede mehr sein. Folglich resigniert Jerry Cornelius vor der Aufgabe, einen herzustellen. Und wir sind froh, diese Story schleunigst verlassen zu können.

Bob Shaw: Der glücklichste Tag deines Lebens (1970)

Der achtjährige Philip hat heute seinen ersten Schultag, doch seine Mutter Jean ist trotzdem unglücklich. Sie braucht sich nur anzusehen, was aus Philips Brüdern Boyd und Theodore geworden ist, als sie zur Schule gingen: Sie sind jetzt Juniorpartner und ihres Vaters Anwaltskanzlei: im Alter von 10 und 12. Sie reden gefühllos über Jeans Tränen und schauen alt und weise drein. Wird Philip ebenso werden?

Genau dies passiert dann auch. Innerhalb von zwei Stunden ist der einzige Schultag vorüber, den Philip jemals brauchen wird. Er hat zehn Jahre gespart, indem er den „Königsweg“ beschritt, die neue Spezialbehandlung für Cortex-Imprinting. Nun schaut er genauso weise drein wie seine Brüder. Und was Jean besonders bedauert: Er sieht irgendwie alt aus.

Wenn Wissen wirklich Macht ist, dann muss auch ein Preis gezahlt werden. In Philips Fall ist es die Jugend und alle Gefühle, die dadurch entstehen und aufblühen können. Liebe zum Beispiel. Die Story führt geschickt eine gewagte Spekulation in eine vertraute familiäre Grundsituation ein. Dies ist die Spezialität von Bob Shaw, so auch in „Andere Augen, andere Tage“ (1971), und macht seine Romane so gut lesbar.

Josephine Saxton: Die Macht der Zeit (1971)

Eine Story, die auf zwei Zeitebenen abläuft. In der Gegenwart gewinnt eine Ehefrau, die Sekretärin des Klubs der Putzwütigen, eine Reise nach New York City. Sie bewundert die Stadt und macht die Bekanntschaft ihres Führers, der ein Indianer vom Stamm der Mohawk ist. Die Mohawk sind bekannt dafür, dass sie schwindelfrei sind und am Bau der meisten Wolkenkratzer mitgearbeitet haben. Als die Liebe zu ihm keine Erfüllung finden kann, sublimiert sie ihr Liebesbedürfnis, indem sie ihre Liebe auf die Stadt überträgt.

Fünfhundert Jahre später macht ihre Nachfahrin einen schönen Deal mit dem Stammesoberhaupt der Mohawks: Manhattan soll von seiner Insel nach Ostengland, genauer: nach Nottingham, verlegt werden. Platz genug gibt es ebenso wie genügend Geld. Nach dem Großen Exodus sind nur noch 15 Millionen Menschen auf der alten Erde übrig. Häuptling Flying Spider schlägt ein, und beide leiten alles in die Wege. Nach sechs Wochen und einem Tag ist es vollbracht: Manhattan steht in Ostengland. Doch dann gibt es eine unvorhergesehene Reaktion von seiten Mutter Erdes…

Schon wieder geht es in der Geschichte um Macht, diesmal ausgeübt von einer Frau. Und sie setzt alles daran, das urbane Juwel, das ihre Vorfahrin so liebte, nach Hause zu holen, dorthin, woher die Vorfahren der Erbauer kamen: nach England. – Der Herausgeber schreibt, die Autorin Saxton spiele mit ihrer Story direkt auf John Brunners Story „Die sehr Reichen“ an, in der ebenfalls eine Frau versucht, einen unmöglichen Traum zu verwirklichen.

Kingsley Amis: Masons Leben (1972)

Zwei Männer treffen sich in einer englischen Kneipe, einer davon ist Mr. Mason. Mr. Pettigrew will Masons Telefonnummer, nur für den Fall, dass er, Pettigrew, in den nächsten Minuten verschwindet. Was das soll, wundert sich Mason und wird angriffslustig. Pettigrew erklärt, gleich könne sein Wecker klingeln und dann würde er aus diesem Traum erwache, doch mithilfe der Telefonnummer könne Mason im wirklichen Leben wiederfinden. Als Mason ihn packen will, verblasst und zerfällt Pettigrew. Dann schaut Mason auf seine eigene, nunmehr leere Hand und bemerkt zu seinem Schrecken…

Nun, der Ausgang dürfte klar sein. Und Philip K. Dick, der Zertrümmerer der Realität (St. Lem) und Autor von „Blade Runner“, hätte seine helle Freude daran. Erstaunlich ist die Kürze, in der es dem berühmten Schriftsteller K. Amis, Vater von Martin Amis, gelingt, den verunsichernden Effekt auf den Leser auszuüben.

M. John Harrison: Friede auf Erden (1975)

Oxlade wird von seiner Nachrichtendienstabteilungschef ausgeschickt, um Gottes Autobahn auszukundschaften. Sie erstreckt sich 1600 Meter breit über 100 Kilometer von der Themsemündung in die Midlands bei Wolverhampton. Niemand weiß, was auf ihr transportiert wird und wozu. Seit man Gott auf der Rückseite des Mondes gefunden und zur Erde gebracht hat, hat die Neue Regentschaft begonnen und verständlicherweise haben die Kleriker etwas dagegen, dass man Gott und seine Werke anzweifelt.

Oxlade stößt in Southend-on-Sea, wo die Autobahn aus dem Meer auftaucht, auf Scharen von Agenten, doch am schlimmsten ist Estrades und dessen handlanger, der bärenstarke Jude Eisenburg. Estrade ist blasiert, ironisch, aber durchtrieben. Und es gelingt ihm, Oxlade in seinen Dienst zu zwingen, bevor dieser seine Entdeckung an den Chef senden kann: Auf der Autobahn werden Teile von menschlichen Statuen transportiert.

Nachdem sich das Trio gewaltsam Zugang zur Autobahn verschafft, befindet es sich in „Gottes Umgebung“. Diese unterscheidet sich radikal von der „Menschen-Umgebung“. Die Landschaft ringsum ist wüstenartig, ganz anders als das grüne Ostengland. Und was am Ende der Fahrt als blinder Passagier auf sie wartet, versetzt sie in Panik und Angst. Da öffnet der Freiheitskämpfer Estrade die Kiste mit Plutonium, die er mit gebracht hat, um die Gestalt Gottes in die Luft zu sprengen. Denn sechs Beine zu haben, ist weiß Gott blasphemisch…

Die lange Erzählung liest sich wie ein gigantischer und äußerst stilvoll erzählter Witz, ungefähr so wie einige der besten Geschichten Ballards, z.B. der Roman „Day of Creation“ oder „Die Kristallwelt“. Wir werden in eine grotesk veränderte Umwelt geworfen, die als selbstverständlich dargeboten wird. Es handelt sich natürlich um eine Metapher. Was würde die Rückkehr Gottes für die Erde bedeuten, und wie könnte man sie erklären? Die Bedeutung ist ziemlich schön und belebend, doch Oxlade kennt die Wahrheit, denn er hat „Gott“ geschaut. Die einfachste Erklärung für „Gottes“ Rückkehr ist auch die schrecklichste: eine Alien-Invasion. Darauf deutet auch der Originaltitel hin: „Settling the world“ – die Welt wird besiedelt. Und das bedeutet auf eine ziemlich makabre Weise „Friede auf Erden“.

Brian W. Aldiss: In den Raumschiffdocks (1969)

Der Ich-Erzähler – anscheinend ein Mensch- arbeitet auf der niedrigsten Stufe in den Docks, wo die Raumschiffe gebaut werden. Die hier entstehenden Schiffe sind immerhin drei Kilometer lang. Leider bieten sie der Besatzung trotzdem keinerlei Komfort - sie werden von Computern gesteuert. Unser Freund findet des öfteren Selbstmord-Briefe der menschlichen Besatzungsmitglieder. Zudem konkurriert er mit den Androiden auf der Werft, und zwar nicht nur bei der Arbeit, sondern auch bei den weiblichen Dockarbeitern. Etwas frustriert es ihn schon, dass seine Freundin Nelli mit einem Androiden durchbrennt, weiß der Herr, wieso. Angeblich sei er „höflicher“. Was soll das denn heißen? Als ihm das nochmal passiert, schließt er sich aber dem Duo aus Menschenfrau und Androidenmann an. Besser als nichts.

Das ist richtig nette kleine Story, die den ganzen Traum vom Finden fremder Intelligenzen draußen im Weltall mal so nebenbei ad absurdum führt. Erstens kostet ein einziges Raumschiff mehr als das BNP von Gesamt-Südamerika, wird aber niemals zur Erde zurückkehren. Will heißen: Niemand außer den Arbeiter hat was davon. Und was passiert, wenn doch mal außerirdische Intelligenzen gefunden werden sollten? Man braucht kein Einstein zu sein, um sich vorzustellen, dass dann die Erdenfrauen nicht mit den Androiden durchbrennen, sondern mit den Aliens!

Brian W. Aldiss: Anschein von Leben (1976)

In einer fernen Zukunft, in mehr als 65.000 Jahren, wird das universale Museum von Norma eingerichtet. Es umspannt über die Länge von 12.000 km den Äquator dieser Welt. Man betrachtet seine Räume als Relikt der verschwundenen Rasse, die die verschiedensten Welten besiedelt hat.

Der Ich-Erzähler ist ein evolutionär entsprechend weiterentwickelter Mensch, doch das Museum wird von Androiden geführt, meist weiblichen. Der Erzähler ist ein hochqualifizierter Sucher, und was er sucht, soll angeblich das Geheimnis der frühen Menschen ergründen, jener aus der Ersten und Zweiten Galaktischen Ära. Er findet zunächst einen Ehering: Erstaunlich, dass sich die Menschen einst so eng aneinander banden.

Dann findet er die Holokopie einer Frau vom Planeten Scundra, tags darauf die passende Holokopie ihres Ex-Mannes. Es gelingt ihm, beide Würfel zu aktivieren und die gespeicherten Monologe aufeinander wirken zu lassen. Doch zwei Monologe ergeben noch keinen Dialog, und der Erkenntniswert ist begrenzt. Diese Kopien haben keine kreative Zukunft. Genau wie die gegenwärtige Menschheit! Diese wühlt nur in den Relikten der Vergangenheit und stopft damit ein Museum voll, das erst in 15.500 Jahren vollständig gefüllt sein wird – von Androiden. Diese Erkenntnis ist niederschmetternd: Die Menschen befinden sich auf demselben Pfad, den einst die verschwundenen Aliens folgten. Geht dieser Zyklus immer so weiter?

Eine sehr melancholische Story, die eine ziemlich traurige Vision der menschlichen Zukunft im Universum entwirft. Ich habe sie nicht gern gelesen, und sie ist auch nicht leicht zu lesen.

Christopher Priest: Ein endloser Sommer (1976, An Infinite Summer)

Thomas James Lloyd ist im August des Jahres 1940 in Richmond bei London gestrandet. Duetschen bombardieren immer noch die Großstadt und ab und zu stürzt ein abgeschossener Bomber vom Himmel. Das kümmert Thomas in keinster Weise. Er ist ein Fremder hier, gestrandet in der Zeit. Denn eigentlich stammt er aus dem Jahr 1903. In jenem Juni machte er gerade seiner geliebten Sarah Carrington einen Heiratsantrag, als ihn uns sie der Strahl des Friesergeräts traf. Eingefroren in eine unendliche Gegenwart, erstarrten sie ohne Bewustsein.

Doch im Januar 1935 erwachte Thomas aus diesem erstarrten Tableau und wurde mit einer Lungenentzündung ins nahe Krankenhaus eingeliefert. Seitdem ist er immer wieder zu jener Stelle am Ufer der Themse zurückgekehrt, wo Sarah, erstarrt in einem Moment der Vergangenheit, auf ihn zu warten scheint. Jeden Moment kann auch sie aus dem Tableau erwachen, sagt er sich. Doch wann?

Diese Frieser scheinen aus der Zukunft zu kommen, mit ihren teuflischen Apparaten, mit denen sie die Zeit erstarren lassen. Nur Thomas und andere Wiedererwachte können diese Menschen, die aus den Wänden ebenso sehen wie die Tableaus, die sie erzeugen. Als der deutsche Bomber abstürzt und die Wiese um Sarah herum zu brennen beginnt, drängen sich acht Frieser um das Wrack und die nahe Sarah. Und das Wunder geschieht: Die erwachende Sarah gerät in Flammen, doch Thomas nimmt sie fest in die Arme – und wird mit ihr eingefroren.

Eine wunderschöne bittersüße Erzählung, die von Priests großem stilistischem Können zeugt und haargenau zu seinem ästhetischen Programm des „visionären Realismus“ passt: Zeit und Sichtbarkeit im Raum sind nur schwache und leicht aufhebbare Kategorien der Wirklichkeit, zeigt er uns. Doch wenn sich auch die Kategorien ändern mögen, so tut es die Seele des Menschen doch nicht: Thomas’ Liebe zu Sarah verlangt weiterhin nach Erfüllung und weigert sich, die Hoffnung aufzugeben. Dass es ausnahmsweise mal eine Art Happy-end gibt, ist ein seltener Glücksfall. Der Titel erweist sich im Lichte dieser Handlung und ihres Ausgangs als ein höchst bitterer Witz.

James White: Kleider machen Leute (1976)

George Hewlitt ist ein braver und aufrechter Schneider in London. Er hat seine Prinzipien, und als eines Morgens vor seinem Laden ein Möbelwagen mit Polizeieskorte auftaucht, wundert er sich. Als dann auch noch rundum ein Sichtschutz errichtet wird, schwant ihm Böses. Mr. Fox spricht ihn an und stellt sich als Beamter des Außenministeriums vor. Mit einem Spezialauftrag für Mr. Hewlitt. Supergeheim, versteht sich. Versteht sich, meint Mr. Hewlitt. Fox bestellt eine Pferdedecke. Hewlitt weist ihm die Tür.

Fox insistiert: Der Träger der Pferdedecke sei ein hochgestellte Persönlichkeit, eine Exzellenz. Na und? Da lässt Fox seine Exzellenz vorstellen: Es ist ein Zentaur. Um genau zu sein, handelt es sich um Mr. Scrennagle von der Welt Dutha, den ersten Botschafter der Galaktischen Föderation auf der Erde. Weshalb alles supergeheim sein muss. Hewlitt versteht. Und nimmt den Auftrag an.

Diese nette Story ist gekennzeichnet von Whites typisch irischem Humor, der ein wenig „tongue-in-cheek“ daherkommt und sich auch in seinen „Sector General“-Romanen zeigt. Er hat ein Auge für die kleinen menschlichen und außerirdischen Zwischentöne, so etwa für die intergalaktischen Manieren. Außerdem zeichnet sich die Story durch eine detailreiche Kenntnis des Handwerks eines Schneiders aus, für die der Autor vermutlich vor Ort recherchierte.

Tanith Lee: Zeichen im Wasser (1982)

Die letzte Frau auf Erden erhält Besuch von einem schönen Adonis, der von den Sternen fällt. Eine verheerende Seuche hat die gesamte Menschheit dahingerafft, und nur sie, Jaina, ist übriggeblieben. Sie ist schon 35, kinderlos und einsam. Klar, dass sie den stummen Adonis in ihrem Bett haben will. Dennoch erschießt sie ihn. Sie weiß, die Götter haben ihn ihr geschickt – dieselben Götter, die auch die Seuche geschickt haben? Und sie werden dieser Eva einen weiteren Adam schicken.

Die Story ist toll und einfühlsam, ja, ausdrucksvoll geschrieben. Zudem ist sie die direkte Entgegnung auf Fredric Browns Horror-SF-Kurzkurzgeschichte: „Der letzte Mensch / Mann saß allein in seinem Zimmer. Da klopfte es an der Tür…“ Doch diesmal ist Eva mit dem Geschenk der Götter keineswegs zufrieden. Es muss wohl schon ein „richtiger Mann“ sein, den sie braucht: einer, der ihr ein Kind macht?

Der O-Titel „Written in water“ zitiert die Inschrift auf dem Grabstein des englischen Dichters John Keats: „Here lies one whose name is written in water“, also vergänglich. Ironsicherweise haben sich Keats’ Gedichte als unsterblich erwiesen.

Ian Watson: Das große Atlantik-Wettschwimmen (1986)

Ein Sponsor veranstaltet das große Atlantik-Wettschwimmen, wohl um das Jahr 1986 herum, denn es nimmt noch ein streng kommunistischer Albaner teil. Mr. Zug gehört zu der Handvoll Favoriten, die u.a. aus Frankreich, den USA und Großbritannien kommen, aber auch aus der VR China und Japan. Eine gewisse Außenseiterin ist Frau Fouad, die für die islamistische Jumhurija schwimmt. Wie sie sagt, möchte sie das Spendenaufkommen, das durch dieses Wettschwimmen eingenommen wird, sehr gerne für die Dürstenden in der Sahelzone erringen.

Der Spendenfonds erweist sich jedoch als ebenso gefährdet wie die nationalen Währungsreserven der Teilnehmernationen, denn die abgeschlossenen Wetten errecihen astronomische Höhen. Der Spendenfonds ist zunächst in Schweizer Franken angelegt, doch als der Schweizer Schwimmer in Schwierigkeiten gerät, fällt auch der Fränkli usw. Am Schluss hat der Treuhandverwalter das meiste des Fonds unterschlagen und ist verschwunden. Ebenso turbulent ist das Schwimmen selbst.

Mit dieser satirischen Story erweist sich Ian Watson wieder einmal als Meister der Ideen. Der Ich-Erzähler führt sich auf wie ein größenwahnsinniger Jules Verne, dem kein Hindernis unüberwindbar erscheint. Der Nationalismus wird ad absurdum geführt. Nur der Atomschlag der Jumhurija gegen Albanien ist nicht so wahnsinnig lustig…

Brian M. Stableford: Meine Angst vor dem Tod ist euer Leben (1986)

Adam Zimmerman begeht den Fehler, Heideggers philosophisches Werk „Sein und Zeit“ zu lesen. Fortan hat er Angst vor dem Tod und weiß, dass er ihn nicht überlisten kann. Oder doch? Nach der Scheidung von seiner nicht verstehenden Frau Sylvia beschließt er, sich im Jahre 2001 einfrieren zu lassen – sobald er eine Milliarde Dollar dafür bereitstellen kann, so lange tiefgekühlt zu werden, bis man ihm Unsterblichkeit garantieren kann.

Dies scheint endlich im Jahre 5186, also über 3000 Jahre später, der Fall zu sein. In den tat haben die Menschen den Tod überwunden: Sie sehen allerdings alle aus wie neunjährige Kinder, selbst wenn sie über 300 Jahre alt sind. Zu seinem Leidwesen muss er erfahren, dass die notwendige Methode nicht auf ihn angewendet werden kann. Er kann zwar 80 oder 90 Jahre alt werden, aber nicht unsterblich.

Da er der einzige Überlebende einer längst vergangenen Ära, in dem es den Tod gab, ist, interessiert sich die gesamte Welt für ihn: Ruhm ist ihm also sicher. Doch was soll er damit anstellen, wenn ihn Ruhm nicht auf die traditionelle Weise unsterblich machen kann? Da kommt ihm eine geniale Idee…

Die schön erzählte Story erinnert an die Wellsianischen Fabeln über gewisse Grundbedingungen des menschlichen Seins, zum Beispiel in der Story „Das Land der Blinden“, wonach dort der Einäugige dann König sei. (Sie ist in einem Band dieser Reihe enthalten). Ironischerweise entpuppt sich diese Redensart als Lüge, wenn die Bedingungen nicht stimmen. In gleicher Weise ändert sich die Bedeutung von „Tod“ und „Unsterblichkeit“, wenn sie die Bedingungen ändern, unter denen sie theoretisch und praktisch auftreten, von „Ruhm“ ganz zu schweigen. Besonders schön ist jedoch die Idee, auf die Adam Zimmerman verfällt.

Die Übersetzung
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Wie des öfteren beim Heyne Verlag sind die Übersetzungen nicht ganz perfekt. Auf Seite 175 wird beispielsweise das Wort „hochherzig“ (= edelmütig) anstelle von „hochnäsig“ gebraucht. Der Begriff „Italik-„ im Zusammenhang mit Schrift, der auf Seite 406 benutzt wird, ist in Deutschland nicht gebräuchlich. Ganz einfach deswegen, weil es einen etablierten Ersatz gibt: „kursiv“. Auf Seite 74 steht der schöne Satz: „… durch eine Öffnung zwischen den Rippen quoll stinkendes Gras heraus. Ich wich vor der fauligen Luft zurück…“ Es ist offensichtlich nicht Gras, das da hervorquillt, sondern GAS.

Ganz schön holprig wird’s auf 426. Da heißt ein Halbsatz: „[…] dass der Träger – oder einer seiner Vorfahren – herausragende Leistungen begangen haben.“ Leistungen werden nicht begangen, sondern vollbracht, und wenn es begangen wird, dann sind es Taten oder Verbrechen. So oder so ist die Konstruktion schief.

Auf Seite 465 wird es dann richtig wild, und an dieser Stelle hat sich der Übersetzer vollends vergaloppiert: „[…] dass kein Versuch der Erfassung von Richtung Beschaffenheit der Science Fiction des zwanzigsten Jahrhunderts es sich leisten könnte, seinen bemerkenswerten Beitrag zu ignorieren.“ (Die Rede ist von Ian Watson.) Von der geschraubten Ausdrucksweise mal ganz abgesehen, so ergibt dieser Halbsatz nur einen Sinn, wenn man das logische Denken einstellt und nur die Intuition zwecks Verständnis einsetzt. Das ist eigentlich nicht der Zweck von wissenschaftlicher Prosa.

Unterm Strich
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James Gunn deckt in seinen Einleitungen ein ungeheuer breites Feld von Aspekten der Science-Fiction-Literatur. Er behandelt die Entstehung und die Notwendigkeit von Genres ebenso kompetent wie etwa das Aufkommen von weiblichen Autoren in SF und Fantasy gleichermaßen. Dann wieder zeigt er auf, wie die Frage nach Gott und der Stadt am Ende der Zeit behandelt wurde.

Ihm gelingt sogar eine soziologische Typologie, warum überhaupt irgendjemand lieber SF liest als Mainstream und infolgedessen lieber SF schreibt als sonst etwas (außer vielleicht Krimis). Manche nordirischen Autoren wie James White und Bob Shaw (und später Ian McDonald) erlebten die Konfrontationen zwischen IRA (pro-irisch), Ulster-Kämpfern (pro-britisch) und den dazwischen aufgestellten englischen Soldaten, die für Frieden sorgen sollten. Sie konnten diese konkrete Erfahrungen in Literatur umsetzen, die uns durchaus etwas zu sagen weiß: über den friedlichen und vermittelnden Umgang mit dem Fremden.

Zu jedem/r der vorgestellten AutorInnen weiß Gunn fundierte Informationen zu liefern und versäumt nicht, wertende Meinungen zum jeweiligen Autor beizufügen, nicht zuletzt von den Kollegen des Autors. Dass ihn der Übersetzer einmal (bei M. John Harrison) anhand eigener Quellen korrigiert, ist durchaus zu begrüßen. Nobody’s perfect.

Insgesamt hält man mit diesem Band ein wenn auch nicht perfektes, so doch ziemlich optimales Lesebuch in Händen, das dem an SF Interessierten die britische Szene bis zum Jahr 1986 näherbringt. Leider sind hier wichtige Autoren wie Iain Banks, Gwyneth Jones, Mary Gentle, Paul McAuley und Peter F. Hamilton nicht vertreten. Dabei schrieb Banks schon 1984 seine ersten Romane, so etwa das fulminante „Die Wespenfabrik“. Wenigstens deckt der Band ein Vierteljahrhundert britische SF ab, und das ist nicht wenig.

Fazit: Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Michael Matzer © 2006ff

Info: The road to science fiction 5, The British Way, Teil 2, 1998; Heyne, München 2001; 508 Seiten, aus dem Englischen von diversen Übersetzern; Preis: 12,50 EU; ISBN 3-453-17953-6

Pro: spannend, unterhaltsam, vielseitig, experimentell, meistens kompetent übersetzt

Kontra: stellenweise stilistische Unsicherheiten in der Übersetzung, zuweilen sehr anspruchsvoll (Ballard)






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