Anne Fine

Wer dem Teufel glaubt

Roman. Diogenes, x. ISBN: 3-257-22577-6

Anne  Fine: Wer dem Teufel glaubt

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Oliver Rosen ist Philosph, in dieser Eigenschaft hochgeschätzter Wissenschaftler - und soll seine Autobiographie schreiben.

Das macht er auch - und zwar im Haus seiner Ex-Frau Constance, die dort gemeisam mit dem neuen Mann, Alli und den zwei Töchtern lebt.

Doch auch Constance schreibt an dieser Biographie mit - jedes Kapitel, das sie findet (und Oliver versteckt jeden geschriebenen Zettel), erzählt sie auch aus ihrer Sicht. Und die beiden Geschichten decken sich ganz und gar nicht!

Olli ist der typische zerstreute Wissenschaftler, der nur in seiner Arbeit lebt, und alles rund um ihn herum schlichtweg nicht sieht - wofür er bei Constance auf allergrößtes Unverständnis stößt.

Seine Schrullen sind aber auch wirklich nicht gerade leicht zu ertragen - auch seine Kinder können ein Lied davon singen, schließlich hat er ihre Mäuse verhungern lassen - und mit ihm einkaufen zu gehen ist die reinste Tortour, schließlich muß er bei jedem Produkt erst nachsehen, ob es auf dem Index der empfehlenswerten Produkte steht.

Seine Schreibkammer im alten Haus hat er in der Wäschekammer eingerichtet (die Kissenbezüge verwendet er als Versteck für sein Manuskript) - und durch die Heizungsrohre hört er, was im Haus so vor sich geht, vor allem die Dialoge zwischen Alli und Constance.

Alli war ursprünglich der Gärtner der Rosens. Die Anziehung zwischen den beiden hatte schon begonnen, als Nancy noch ein Baby war - kurz bevor die Familie für ein paar Jahre nach Amerika gegangen ist. Auch das war natürlich eine große Belastungsprobe - vor allem, da Olli versprochen hatte, es würden nur 2 Jahre werden, und nach 6 Jahren nur die Familie zurückgekehrt ist.

In diesen Jahren hatte Alli, aus Verzweiflung, geheiratet - und nun will ihm seine Exfrau den Sohn vorenthalten. Die Hexe wird sie von Constance und Alli genannt - auch diese Beschimpfungen hört er ständig durch die Heizungsrohre.

Am Ende löst ausgerechnet Oliver die unglückliche Familiensituation auf recht eigenwillige Weise - natürlich unfreiwillig ...

Zu Beginn hat das Buch vor Sarkasmus und Zynismus geradezu gestrotzt. Ich bin dagesessen und mußte nur noch lachen über die kleinen Gemeinheiten, die Constance und Olli sich so an den Kopf geworfen haben. Immer nur kleine Nadelstiche, von denen man nach so langer Zeit einfach weiß, sie werden treffen.

Doch etwas später wurde das Buch dann weicher - melancholisch, ein wenig traurig, mit einem Schuß Bitterkeit. Wenn Constance von den Gefühlen erzählt, die sie trotz der Trennung noch für Oliver hegt, und warum es zu dieser Trennung überhaupt erst gekommen ist - die Einsicht, daß Menschen sich nun mal als Erwachsene nicht mehr grundlegend ändern, dann findet man in diesem Buch viele Punkte, über die man wohl selber auch schon nachgedacht hat, wie den Grund, warum manche Paare einfach nicht zusammenpassen, und sich trotzdem nicht loslassen können.

An Oliver kommen im Laufe der Erzählung außer dem reinen Geistmenschen, für den Kinder nur Geschrei = Störung + nasse Windeln bedeuten, noch viele verschiedene Schichten zum Vorschein - das Außenseiter-Kind, der Musiker, und auch der Vater.

Den Titel fand ich ausgesprochen nichtssagend und irreführend - auch der Klappentext paßt für mich nicht wirklich zum Buch.

Alles in allem ein recht zynisches Buch, mit vielen wirklich klasse ausgearbeiteten Details (wie zB Ollis Einkaufsgewohnheiten, oder seine Gerechtigkeitsmanie) - nur die etwas langatmigen Passagen, in denen Oliver wissenschaftlich denkt, haben mich etwas gestört.

Daniela Ecker






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