Ellory Elkayem

Arac Attack - Angriff der achtbeinigen Monster

SF; DVD. ?, ISBN: B00006LIGA

Gute DVD: vergnügliche Monsterfilm-Hommage
Ellory  Elkayem: Arac Attack - Angriff der achtbeinigen Monster

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Wie schon bei der Invasion der Raketenwürmer ist auch beim Angriff der Riesenspinnen eine kleine amerikanische Gemeinde das ahnungslose, aber nicht wehrlose Opfer. "Arac Attack" ist die vergnügliche Liebeserklärung der Produzenten und des Regisseurs an die Monsterfilme der 50er und 60er Jahre à la "Tarantula" und "Formicula".

Filminfos
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O-Titel: Arac Attack (USA 2002), DVD: 16.1.2003 (ASIN: B00006LIGA)
FSK: ab 12
Laufzeit: 99 Minuten
Regie: Ellory Elkayem
Musik: John Ottman
Ausführende Produzenten: Roland Emmerich, Dean Devlin ("Independence Day")
Produzent: Dean Devlin
Darsteller: David Arquette (Chris McCormick), Kari Wuhrer (Sam Parker), Scott Terra (Mike Parker), Harlan (Doug E. Doug), Polizist Pete (Rick Overton), Eileen Ryan, die Mutter von Sean Penn (Tante Gladys)

Handlung
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Im idyllischen Arizona-Städtchen Prosperity (= Wohlstand) bahnt sich eine mittlere Katastrophe an. Und das geht so: Der korrupte Besitzer des Einkaufszentrums will in den Bergwerksstollen dahinter Giftmüll lagern. (Die polemische Symbolik dürfte offensichtlich sein.) Der Gifttransporter weicht aber einem Kaninchen aus, gerät ins Schleudern und verliert ein Fass seiner Fracht in einem nahen Teich. Dort gefangene Grillen verfüttert der Spinnenzüchter Joshua an seine Spinnensammlung, die alsbald wundersam zu wachsen beginnt. Schon bald machen sie sich über ihr Herrchen her.

Der einzige, der davon etwas mitbekommt, ist Mike, der intellektuelle Sohn des weiblichen Sheriffs Sam Parker. Natürlich glaubt ihm wieder mal niemand, da er ja ein noch ein Kind ist. Allenfalls Chris McCormick, der neue Besitzer des Bergwerks, wo der Giftmüll gelagert werden soll. Nach zehn Jahren des Exils besucht er seine Tante Gladys und lässt sich bei seiner früheren Flamme Sam Parker wieder blicken, um sich mit ihr zu versöhnen. Leider kommt er im ganzen Film nicht dazu, ihr seine Liebe zu gestehen. Dafür findet er eine Goldader. Und jede Menge Ärger mit achtbeinigen Monstern.

Zuerst verschwinden die Haustiere: ein paar zwerchfellerschütternde Szenen sind garantiert. Auf der Suche nach ihrem Hund wird auch Tante Gladys von den Spinnen gefangengenommen und eingesponnen, um später als Nahrung zu dienen (vgl. die "Alien"-Filme 2 bis 4). Chris und Sheriff Parker gelingt es gerade noch, die Stadt zu warnen und die Einwohner in das stabil gebaute Einkaufszentrum zu beordnen, bevor die Spinnen alles überrennen.

Zuerst schnappen sie sich nur ein paar Biker-Kids (gute Stunts!), dann auch schon Autos und einen Tanklaster (Pyrotechnik à la carte), machen die Läden unsicher und belagern schließlich das Einkaufszentrum. Man sieht, wie eine Art General (vergleiche "Arachnophobia") seine "Leute" zum Sturmangriff anfeuert. Eine riesige Tarantel dient als eine Art Sturmpanzer, der das Haupttor knackt.

Sofort strömen die Spinnen in die Mall, die Menschen müssen sich in die Berwerkstollen dahinter flüchten. Dort folgen einige gruselige Szenen mit den eingesponnenen Opfern, bevor Chris und Tante Gladys eine unheimliche Begegnung mit dem überdiemensionalen Weibchen der Radspinnen haben. Joshua hatte ihr den Spitznamen "Consuela" verliehen. Woher Chris ihn kennt, wird nicht erklärt (offensichtlich ein Continuity-Fehler, oder weil eine Szene geschnitten wurde, in der Mike Parker Chris diesen Namen verrät).

Es folgt ein recht feuriges Finale, das hier nicht verraten werden soll.

Die DVD
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Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch (alle Dolby Digital 5.1)
Bildformat: 2.35:1, 16:9
Tonformat: DD 5.1
Untertitel: Dt., Engl., Spanisch

Extras:

- Original-Kommentar von den Darstellern David Arquette und Rick Overton, Regisseur Ellroy Elkayem und Produzent Dean Devlin
- Zusätzliche Szenen mit alternativem Schluss
- Kurzfilm des Regisseurs: "Larger than life" (NZ 1997)
- Original-US-Kinotrailer
- Filmografien zu Stab und Besetzung
- DVD-Rom-Teil: Computerspiel "Eightlegged Freaks" (shootem-up-Spiel)
- Web-Links zur Warner-Site

Mein Eindruck
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"Arac Attack" ist von vornherein als eine Horrorkomödie angelegt, die als eine Art "Liebesbrief an die B-Movies der fünfziger und sechziger Jahre" (Devlin oder Elkayem) dient. Emmerich und Devlin hatten Elkayems Kurzfilm "Larger than life" (NZ, 1997) auf dem Sundance-Filmfestival in Telluride, Colorado, gesehen und den Regisseur eingeladen, einen abendfüllenden Spielfilm in Farbe daraus zu machen. Chance of a lifetime, man!

Weil aber das Budget recht klein war und nur 40 Drehtage zur Verfügung standen, musste man rasend schnell arbeiten, und diesen mangelnden Schliff spürt man ein wenig. Dies ist eben kein Spielberg-Film. Vielmehr waren die Produzenten später erstaunt, dass ihr kleines Werk so großen Zuspruch beim Kinopublikum erhielt.

Denn für Kinobesucher, die ähnliche B-Movies aus den Fünfzigern kannten - einmal wird sogar "Them" ("Formicula") aus dem Jahr 1954 auf einem TV-Schirm gezeigt -, besteht der Film aus einer Fülle von Verweisen und Liebesbezeugungen. Das gibt reichlich Anlass zum Schmunzeln und Grinsen. Wer also eine psychlogisch plausible und tiefergehende Handlung erwartet, ist bei "Arac Attack" auf der falschen Baustelle.

Immerhin entgleist der aus den "Scream"-Filmen bekannte David Arquette nicht in irgendwelchen komödiantischen Klamauk. Und Kari Wuhrer als Sheriff Sam Parker ist entgegen dem Stereotyp der alten B-Movies kein Kerl von altem Schrot und Korn, sondern eine sehr weibliche und mütterliche Figur. Natürlich fallen einige entsprechend abfällige Bemerkungen, besonders von den pubertären Biker-Kids.

Spezialeffekte und Musik

Die Spezialeffekte können sich hingegen sehen lassen. Es sind über 200 computergenerierte Aufnahmen enthalten, angefangen von den kleinsten Spinnen am Anfang bis zur größten Tarantel, die je auf der Leinwand zu sehen war. Eine der eindrucksvollsten Sequenzen ist sicherlich die Verfolgung der Biker durch Springerspinnen und der Angriff der Tarantel auf einen Wohnwagen (live über Radio übertragen, als wäre es das Radiospiel "Krieg der Welten" von Orson Welles, 1938). Außerdem finden sich eine Reihe von Komposit-Aufnahmen.

Mir hat am besten der "Kampf" der Katze Zeke mit einer Monsterspinne gefallen. Man sieht weder die Tiere noch Blut, sondern lediglich ihre CGI-erzeugten Abdrücke in der Rigipswand. Die Soundeffekte und die Musik tragen erheblich zum großen Eindruck dieser Szene bei.

Überhaupt macht die Musik, die John Ottman geschrieben hat, unheimlich viel Spaß: Es sind sehr viele Klarinetten und Fagotte zu hören, so dass man sich einerseits in die fünfziger Jahre, manchmal sogar in die Stummfilmzeit zurückversetzt fühlt. Im Abspann variiert der Ottman-Score die Melodie des Kinderliedes "Itsy Bitsy Spider", die den Abspann einleitet. Doch diese Strophen wurden neue gedichtet und erzählen einige recht gruselige Szenen (das versteht man nur mit guten Englischkenntnissen).

**Die DVD

Für eine Leih-DVD ist diese Silberscheibe ausgezeichnet ausgestattet. Zwar gibt es kein Making-of, wohl aber einen Audiokommentar, der fast die gleiche Funktion erfüllt. Der Kommentar ist allerdings in Englisch, und ich konnte keine deutschen Untertitel dafür aktivieren. Die aktivierbaren Untertitel stammen aus der kommentierten Szene. Die vier Sprecher wissen einige sehr unterhaltsame und witzige Anmerkungen zu machen. Am informativsten ist wie stets Dean Devlin, der Produzent.

Auf die zusätzlichen Szenen mit einem alternativen Schluss könnte man eigentlich verzichten. Der alte Schluss ist wesentlich lahmer als der in der Endfassung. In diesen Szenen sind auch keine CGI-Effekte enthalten. Wesentlich vergnüglicher ist der Original-Kurzfilm "Larger than liefe" des Regisseurs, der ein paar nette Einfälle, Effekte und eine exzellente Musikbegleitung aufweist.

Das PC-Spiel "Eightlegged Freaks" habe ich nicht gespielt. Es weist mehrere Levels auf, mehrere Spinnenarten wie im Film sowie ein Setup für die Konfiguration: professionell gemacht, aber einfach. Es lässt sich auch rein mit der Tastatur bedienen.

Abschließend bietet der DVD-Rom-Teil mehrere Weblinks, über die sich Trailer und ähnliches Zusatzmaterial erreichen lassen, die auf der Warner Bros-Website bereitstehen.

Unterm Strich
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Der Film sorgt für sorgenfreie und vergnügliche anderthalb Stunden. Wenn man sich ein wenig in der Filmgeschichte auskennt, so bietet der Streifen eine Fülle von Verweisen (siehe meinen Handlungsabriss), die den Anspruch, eine Liebeserklärung an die Monster-B-Movies zu produzieren, belegen. Leider gibt es auch einen dicken Continuity-Fehler - warum den niemand bemerkt hat, erscheint unerklärlich.

Die DVD bietet ein wenig mehr als der Durchschnitt heutiger Leih-DVDs und ist deshalb zu empfehlen. In den richtigen Genuss des witzigen Audiokommentars kommen wohl nur Leute mit Englischkenntnissen. (Wer anderes erfahren hat, möge mich dies bitte wissen lassen.) Schade, dass ein Making-of und Behind-the-Scenes-Material fehlen.

Insgesamt gebe ich dem Film vier von fünf Sternen.

Michael Matzer (c) 2005ff
Website: www.eightleggedfreaks.com (ohne Gewähr)

Pro: spannend, unterhaltsam, komisch, gut getrickst, Bonusmaterial
Kontra: wenig Tiefgang






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