Samuel R. Delany

Babel-17

SF. Goldmann, München. 251 Seiten. ISBN: 3-442-25038-2

Sprache ist eine Waffe der Aliens
Samuel R.  Delany: Babel-17

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Delany, geboren 1942 in New Yorks armem schwarzen Stadtteil Harlem, ist seit 1988 Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität von Massachusetts und ein bekannter Literaturkritiker. Er wird zu den wichtigsten SF-Autoren überhaupt gezählt. In den sechziger Jahren war er einer der amerikanischen Anhänger der New Wave, die eine Brücke zwischen modernen Mainstream-Erzähltechniken und der SF schlug. Die New Wave bedeutete eine Abkehr von den Naturwissenschaften und wandte sich den weichen Wissenschaften Linguistik und Soziologie zu. Mehrfach hat Delany populäre Mythen wie Moby Dick, Artus und Prometheus (in "Nova") aufgegriffen, um sie neu zu deuten und kritikfähig zu machen. "Babel-17" bekam den Nebula Award der SF-Kritiker ebenso wie "The Einstein Intersection" (1967).

Handlung

In der Zukunft - etwa 22. Jh. - bricht ein interstellarer Konflikt zwischen der Allianz der Erdvölker und den sogenannten "Invasoren" - Aliens - aus. Die Menschen fangen geheimnisvolle Signale auf. Zeitparallel werden Sabotageakte gemeldet. Der aufgefangene Code "Babel-17" entpuppt sich als Geheimwaffe unbekannter Art. Die Sprachwissenschaftlerin und weltbekannte Dichterin Rydra Wong bemüht sich um die Entschlüsselung und erkennt intuitiv das nächste Ziel der Invasoren, eine bewaffnete Raumstation der Allianz. Mit dem Raumschiff "Rimbaud" (Rimbaud war ein rebellischer französischer Dichter des 19. Jh.s) und einer sehr merkwürdigen Crew bricht sie ins All auf. Sie wird angegriffen, doch schließlich gelingt es Rydra, den Code zu knacken. In dieser Codesprache sind Wörter nicht nur Bezeichnungen von Dingen, sondern geben auch deren Struktur an sich wieder. Durch diese Erkenntnis gelingt es Rydra, unter anderem die Position der feindlichen Flottenformation zu entdecken, wodurch der krieg letztlich beendet wird.

Fazit

In dieser - oberflächlich betrachtet - Space Opera geht es um Sprache, seine Protagonistin ist eine Dichterin. Nicht zufällig stammen die den Kapiteln und Buchteilen vorangestellten lyrischen Texte von einer Poetin. Die wahre Urheberin ist Delanys Frau Marilyn Hacker (* 1942). Delany glaubt (gemäß der Whorfschen Theorie), daß unsere Wahrnehmung der Realität zum Teil von unseren Sprachen geprägt ist. Mit neuen Denk- und Sprachmustern gelingt es Delany, neue, fremdartige Gesellschaftsformen zu erfinden. Leider kann er mit seinen wisenschaftlichen Ansätzen - ebenso wie Whorf - nicht immer überzeugen.

Der Roman ist intensive Lektüre, und der Leser ist beeindruckt mit Delanys großer, straff geführter Vorstellungskraft. Der Nebula Award war verdient.

Michael Matzer © 1999ff

Info: Babel-17, 1966; Nr. 25038; 251 Seiten, aus dem Englischen übertragen von Barbara Heidkamp






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