David G. Compton
Tod live
SF. Heyne, München. ISBN: 3-453-11919-3
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Ätzende Medienkritik
Compton bedient sich in seiner Kritik an Tendenzen der Gegenwart und an der Gesellschaft lediglich bestimmter Themen der Science Fiction. Die Handlung seiner Bücher ist meist in der nahen Zukunft angesiedelt. Bekannt ist auch sein Roman "Das elektrische Krokodil", das ebenfalls bei Heyne erschien.
Dieser Roman wurde von Bertrand Tavernier kongenial verfilmt, Romy Schneider spielte die Hauptrolle.
Handlung
Als die ca. 40jährige Katherine Mortenhoe von ihrem Arzt erfährt, daß sie an einer unheilbaren Krankheit leidet und nur noch wenige Wochen zu leben hat, möchte sie sich verkriechen und unerkannt sterben.
Da lernt sie einen sympathischen jungen mann (gespielt von Hrvey keitel) kennen, zu dem sie Vertrauen faßt und der sich bereit erklärt, sie auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Sie gibt seiner Bitte nach, mit ihm zusammenzuleben. Sie hat freilich keine Ahnung, daß der junge Mann in den Augenhöhlen implantierte Kameras trägt und einen Vertrag mit einem TV-Sender hat. Die Zuschauer, die in einer Welt leben, die kaum noch Krankheiten kennt, gieren nach Aufnahmen von Ms. Mortenhoe. Ihr Leidensweg wird live für das morbid-sensationsgeile Publikum übertragen.
Fazit
"Tod live" ist ein Klassiker der Medienkritik, ätzend genau, treffsicher und schonungslos in seiner Emotionalität. Seine Aussagen sind immer noch ebenso gültig wie die in Norman Spinrads über 20 Jahre später entstandenem Roman "Bilder um elf".
Michael Matzer / michael@matzer.de © 1999ff
Info: The Continuous Katherine Mortenhoe, 1974; Nr. 06/8002; 301 Seiten, aus dem Englischen übertragen von Thomas Schlück
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