C.J. Cherryh

Pells Ruf

SF. Heyne, München. ISBN: 3-453-17111-X

C.J.  Cherryh: Pells Ruf

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Fletcher, der verwaiste Vetter

Dieser Kauffahrer-Roman gehört zeitlich hinter "Kauffahrers Glück", aber vor "Tripoint" - alle spielen in Cherryhs Allianz-Union-Universum. Er spielt wie schon "Pells Stern" in der Umgebung des Planeten Pell und seiner Station Downbelow.

Handlung

Die "Finity's End" ist das älteste Kauffahrer-Schiff im Universum. In einem Zeitalter von Spionen, Piratenhändlern und unsicheren Allianzen haben die Company-Kriege geendet, und das Schiff kehrt nach hause zurück, um seine angestammten Handelsrouten zurückzuerlangen. Doch weil in den Kriegen eine komplette Generation ausgefallen ist oder verloren wurde, müssen sich die jüngsten Mannschaftsmitglieder, die schon für den Krieg ausgebildet wurden, der größten Aufgabe stellen: Überleben in einer Zeit dauernden Friedens.

Nachdem der Frieden erklärt wurde, kehrt Captain James Robert Neihart mit der "Finity's End" als Kriegsheld zur Allianz-Station von Pell (vgl. "Downbelow Station") zurück. Während des Krieges mußte er ein schwangeres Crewmitglied dort zurücklassen und konnte ihren verwaisten Sohn nicht mitnehmen. Sie starb in der Zwischenzeit.

Jetzt, fast 20 Jahre später, wollen die Neiharts ihren verlorenen, verwaisten Vetter wieder zurückhaben. Er soll die leeren Ränge wieder auffüllen - er ist geradezu wertvoll. Doch Fletcher Neihart ist von der Station zum Planeten Downbelow ausgewandert; nach einer Kindheit bei lieblosen Pflegeeltern ist er nun glücklich bei der Arbeit mit Downbelows Ureinwohnern, den sanften, mystisch veranlagten Hisa. Er hat sogar eine Freundin. In den Weltraum gezerrt zu werden, ist echt das Letzte, was er will. Aber er hat keine Wahl.

Es wird eine Wiedervereinigung mit einem Zuhause, das er nie gekannt hat. Nach einer familienlosen Zeit ist er nun umgeben von Verwandten, allesamt schlachtenerprobte Fremde, die andersartiger als die nichtmenschlichen Hisa sind. Zum Beispiel Jeremy, der heldenverehrende Zwölfjährige; oder JR, der auf die Nachfolge des Captains vorbereitet wird; und Madelaine, die Schiffsanwältin, und Fletchers Urgroßmutter. Und umgekehrt müssen sich die Neiharts mit einer widerspenstigen Geisel abfinden, die ihren Namen und Gesichtszüge trägt, aber nichts von ihrer Geschichte, ihren Bräuchen oder Leben weiß.

Inzwischen fliegt die "Finity's End" in eine Zone voll Konflikt und Gefahr. Der Kapitän schmiedet nämlich ein Abkommen zwischen den Welten, Stationen und Kauffahrern. Die Gegner des Abkommens versuchen es mit Hinterhalt, Sabotage und Mord, um ihn aufzuhalten. Am Ende der Reise hängt die Hoffnung auf Frieden an einem seidenen Faden: ob es JR, Jeremy und der Crew gelingen wird, die Kauffahrer-Ehre zu erhalten, und ob Fletcher, der von einem Geschenk der Hisa geleitet wird, lernen kann, zu vertrauen und seinen wahren Platz im Universum zu finden.

Die äußere Reise korrespondiert mit Fletchers innerer Reise, da er sich ja abmühen muß, mit der Mannschaft, die seine wahre Familie ist, zurechtzukommen. Hinzukommen noch die Zwänge und Ereignisse an Bord eines Schiffes und auf Raumstationen. Für ihn gibt es kein Happy-End, nur ein Gefühl dafür, wohin er eigentlich gehört.

Fazit

Es ist ungewöhnlich, daß eine Romanfigur von Cherryh überhaupt nicht in den Weltraum möchte. Sonst immer wollten sie nicht an Bord des Schiffes bzw. der Station sein, auf dem/der sie sich gerade befanden.

Natürlich werden die Probleme des Erwachsenwerdens behandelt: Wegziehen von zu Hause, sich abnabeln - diesmal von Alien-Freunden -, von Gleichaltrigen getriezt werden, eine Nische finden, Verantwortung übernehmen. Die Beziehung zwischen Fletcher und seinem Kabinengenossen ist besonders genau gezeichnet.

Die weit ausgebreitete Zivilisation, die Cherryh beschreibt, erscheint irgendwie altmodisch, wie aus den 50ern oder 60ern. Man erinnert sich an "Denn sie wissen nicht, was sie tun" und ähnliche Rebellenfilme mit verknöcherten Familienwerten und -strukturen. Mit modernem Zeug wie Informationstechnologie, Kognitionswissenschaft (Gehirnforschung etc.) sowie Gentechnik hat Cherryh in diesem Roman nichts am Hut. DV-Technik überläßt sie Cyberpunks, doch wenigstens Gentechnik hat sie extensiv in "Cyteen" beackert.

Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff

Info: Finity's End, 1997; München, Nr. 06/6329, ca. 500-600 Seiten






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