Octavia Butler

Die Genhändler - Die Xenogenesis-Trilogie (Sammelrezension)

SF. Heyne, München. ISBN: 3-453-14897-5

Die Zukunft der Menschheit gehört den Aliens
Octavia  Butler: Die Genhändler - Die Xenogenesis-Trilogie (Sammelrezension)

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Octavia E. Butler hatte sich in den USA mit dem Patternist-Zyklus schon Meriten erworben sowie einige Preise für ihre Stories bekommen, bevor ihr mit der Xenogenesis-Trilogie der internationale Durchbruch gelang.

Handlung

Band 1: Dämmerung

Die Oankali sind Genhändler. Seit Millionen von Jahren reisen sie mit ihren riesigen gezüchteten Raumschiffen durch die Galaxis, um interessante Lebensformen aufzuspüren. Sie bieten anderen Rassen Erbmaterial an, um sie zum Beispiel von Krankheiten zu heilen, sie zu vervollkommnen und vielgestaltiger zu machen. Als Gegenleistung fordern sie Genmaterial, um es selbst zu nutzen oder es zu ihren Züchtungen zu verwenden.

Sie finden die Reste der Menschheit auf der vergifteten und verseuchten Erde - weit in unserer Zukunft. Die Oankali erkennen, daß hier eine Fehlentwicklung des Lebens stattgefunden hat, die in einem Wesen gipfelt, das in seinen Genen ebenso verseucht ist wie die Welt, die es zugrunde gerichtet hat. Seine Machtgier, seine Neigung zu Hierarchie und Unterdrückung, sein Haß auf alles Fremde (territoriale Aggression) und jede Veränderung macht den Menschen zu einem Gefahrenherd für die Entwicklung des Lebens im Kosmos, der beseitigt werden muß. Das Urteil ist unerbittlich: Die positiven menschlichen Erbanlagen werden in den galaktischen Genpool aufgenommen, doch als eigene Rasse darf sich der Mensch nicht länger fortpflanzen.

Band 1 (und stellenweise die weiteren Bände) erzählt die Geschichte von Lilith, einer Menschenfrau, die von den Oankali auf einem Raumschiff im Tiefkühlschlaf gefunden und an Bord ihres Schiffes gebracht wurde. In Abschnitten mit dem Titel "Schoß", "Familie", "Kinderstube" und "Ausbildungsraum" durchlebt sie in engem Dialog mit Vertretern der Oankali eine radikale Umerziehung, einen Neuanfang im Sinne der Oankali. Diese sehen zunächst erschreckend wie Medusenhäupter aus, mit abstehenden Haaren bzw. Kopferweiterungen. Ihre Verwandtschaftsverhältnisse sind kompliziert, denn es gibt drei Geschlechter; man pflanzt sich außerhalb des Körpers fort. Wie sich herausstellt, können die Oankali mit ihrer Technik menschliche Frauen schwängern und sich so fortpflanzen. Lilith nimmt am Züchtungsprogramm der Oankali teil.

Band 2: Rituale

Lilith und ihre Schicksalsgenossen leben in einem Reservat, einer künstlichen kleinen Erde. Sie stehen vor der Wahl, daß sie sich nur dann fortpflanzen dürfen, wenn sie sich einer genetischen "Operation" unterziehen, um ihre mörderischen Erbanlagen zu beseitigen.

Die meisten Menschen lehnen dies ab, verfolgen vielmehr die friedfertigen Aliens, die nur ihr Bestes wollen, mit haßerfüllter Brutalität. Sie erschlagen sogar ihresgleichen, die zu einer Kooperation mit den Fremdweltern breit sind.

Da tritt ein "Konstruierter", Kind beider Rassen, ein genetischer Mischling, auf den plan und macht sich zum Anwalt der Menschen, um sein Recht auf eine eigenständige Spezies durchzusetzen. Sie gründen eine Kolonie auf dem Mars.

Band 3: Imago

Der in Band 2 - "Rituale" - aufgetretene "Konstruierte" Jodahs, ein Mischling aus Mensch und Oankali, verfügt als Geschlechtsloser über die Gabe des Genheilens. Durch seine Abstammung hat er ein menschenähnliches Aussehen, und es gelingt ihm eher als den Oankali, das Vertrauen der Erdlinge zu gewinnen und ihnen zu helfen, den Abscheu vor den Fremden zu überwinden. Und durch sein in Jahrmillionen biologisch trainiertes Oankali-Erbe setzt er die stärkste Waffe ein, die es gibt: die sexuelle Anziehungskraft. - "Imago" ist ein würdiger Abschluß für dieser Trilogie mit bemerkenswerten Ideen.

Fazit

Die Oankali werden sehr überzeugend als absolut fremdartige Spezies dargestellt. Dennoch muß die Protagonistin Lilith die abstoßenden Fremden ernstnehmen und sich mit ihnen arrangieren, sonst kostet es ihr Leben. Die pessimistische Autorin sieht nur einen Ausweg für das Überleben der Menschheit - die Gentechnologie.

Die Autorin ist Schwarze, ihre Vorfahren verschleppten die weißen Sklavenhändler in die Neue Welt - das war bereits die Begegnung mit einer fremden Spezies. In der Sklaverei zwang man sie zur Fortpflanzung und in die Unterdrückung, Opfer der Aggression des weißen Mannes. Die Genhändler-Trilogie ist insofern eine alternative, eventuell utopische Weiterführung des Schicksals von Butlers afrikanischen Vorfahren.

Die Handlung ist sehr lebendig und anrührend erzählt, so daß der Schock der Begegnung mit den Aliens den Leser ebenso direkt trifft wie der Verlauf von Liliths Leben.- (Die biblische Lilith war übrigens die erste Frau Adams, Eva erst die zweite.)

Michael Matzer © 1999ff

Aus dem US-Englischen von Barbara Heidkamp






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