David Brin

Die Clans von Stratos

SF. Heyne, München. ISBN: 3-453--

David  Brin: Die Clans von Stratos

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"Ich bin sicher, menschliche Klone wird es niemals geben..." - Wer sich dieser Meinung des deutschen Forschungsministers Rüttgers anschliesst, wird sicher nicht viel Freude aus dem neuesten Werk von David Brin ziehen können. Beruht doch der Grossteil des dickleibigen Buches auf der farbenprächtigen Beschreibung einer Gesellschaft, die durch das Klonen von Menschen geprägt ist.

Angesiedelt ist diese Gesellschaft in einer fernen Zukunft auf einem abgeschiedenen Planeten. So abgeschieden, dass er 3000 Jahre lang keinen Kontakt zur restlichen menschlichen Gemeinschaft pflegte, was durchaus in der Absicht der Gründungsmütter der Kolonie Stratos lag. Denen schwebte nämlich ein friedliches Utopia als Ziel vor Augen, das sie vor allem durch eine weitgehende Kontrolle der technischen Entwicklung sowie einer Zähmung der menschlichen Aggression zu erreichen hofften. Der Gründungsmutter Lysos stach dabei allerdings vor allem die männliche Aggression ins Auge, die sie für soziale Unruhen und Kriege verantwortlich machte.

Folgerichtig führte sie diverse biologische Veränderungen an den Kolonisten durch und reduzierte den Anteil der Männer an der Vermehrung und auch sonst drastisch. Clans aus Klonen stellten hinfort den grössten Teil der Bevölkerung auf Stratos, während die Zahl der Männer klein gehalten ist und v.a. für die nötige genetische Variabilität im Krisenfall sorgen soll. Ihr gesellschaftlicher Einfluss ist gering, der Grossteil der politischen und wirtschaftlichen Macht liegt in den Händen der Klonfamilien, jede von ihnen spezialisiert auf ein Gebiet, auf dem sich die Gründerin des Clans zu ihren Lebzeiten besonders hervorgetan hat - und für das ihre Abkömmlinge natürlich ebensogut begabt sind.

Ein anderer unterprivilegierter Teil der Bevölkerung sind die sogenannten Vars, Frauen, die bei einer natürlichen Zeugung entstanden sind, aber nicht den wirtschaftlichen Erfolg hatten, um sich dem teuren Kloning unterziehen zu können und selbst einen Clan zu gründen.

Nach 3000 Jahren wird Stratos wiederentdeckt von einem einzelnen Scout/Botschafterschiff. Der Raumfahrer Renna sendet auch sogleich eine Nachricht an das Phylum, die Gemeinschaft der anderen Welten. Grosse Veränderungen bahnen sich an. Hier setzt die Handlung des Romans ein. Maia, eine junge Var, gerät in den Strudel der Geschehnisse um Renna. Mehrere Interessengruppen balgen sich um dessen Person, Maia nähert sich dabei immer mehr dem Zentrum des Geschehens, zunächst ohne zu ahnen, worum es eigentlich geht. Die Ereignisse spitzen sich immer mehr zu und werden ziemlich gefährlich für die Heldin.

Mit diesem Roman gelingt David Brin das Kunststück, einen Abenteuerschmöker mit spannender Handlung zusammen mit einer klugen Analyse in ein Buch zu packen. Der Kunstgriff ist, dass die von ihm gewählte Gesellschaft sehr zurückhaltend in der Ausübung fortgeschrittener Technik ist. Im Vergleich zu heute erscheint sie fast rückschrittlich - mit Segelschiffen, Zeppelinen und ähnlichem, in bewusster Beschränkung der Technik - bis auf das Kloning, das jeden Bereich des menschlichen Lebens durchzieht und dessen Facetten sich für den Leser damit deutlicher herausarbeiten lassen, als es in einer mit Zukunftstechnik überladenen Welt möglich wäre. Zugleich lassen sich ohne Probleme traditionelle Spannungselemente einbauen. So kann man mitzittern, wenn die sympathische Heldin einen heftigen Sturm auf See erlebt oder wenn in der Art von Piraten ihr Schiff geentert wird, die an den Raumfahrer Renna gelangen wollen.

Notizen der Gruendungsmutter Lysos und des Raumfahrers Renna am Anfang jeden Kapitels geben begleitend tiefergehenden Einblick in die Struktur der Welt. David Brin verzichtet dabei auf eine ethisch-moralische Wertung und beschreibt lieber biologische und soziale Gesetzmässigkeiten.

Ein kluges Buch mit spannender Handlung, was will man mehr ?

Martin Seidel/Michael Matzer (c) 1998ff

Info: Glory Season, Bantam Doubleday 1993; Nr. 06/5931, 889 Seiten, aus dem US-Englischen von Christine Strüh.






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