Gene Brewer
Wie von einem anderen Stern
SF. Goldmann, München. ISBN: 3-442-43311-8
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Ein Roman in der Tradition von Ken Keseys "Einer flog über das Kuckucksnest", das mit Jack Nicholson erfolgreich verfilmt wurde - und ebenso packend wie anrührend.
Gene Brewer studiert Mikrobilogie an der Universität von Wisconsin und lebt in New York. "Wie von einem fremden Stern" ist sein Debüt als Autor und wurde nach Hollywood verkauft.
Handlung
Der Patient, der eines Tages in eine New Yorker Klinik zu Dr. Brewer gebracht wird, hat keine Identität. Alle, die mit ihm bislang zu tun hatten, halten ihn für geisteskrank. Der Patient nennt sich Prot und behauptet, er komme aus einem anderen Sonnensystem, genauer gesagt vom Planeten K-PAX, einer Welt, auf der Gier, Grausamkeit und Krieg nicht existieren.
Prot wirkt alles andere als verrückt. Je länger ihm der Psychiater bei seinen Sitzungen zuhört, desto plausibler wird die Welt, von der er erzählt, bis in biologische und astrophysikalische Details.
Darüber hinaus findet Prot Zugang zu den anderen Patienten, wie es dem Arzt selbst nicht möglich ist - der Kontakt mit ihm scheint heilsam für die anderen Insassen der Klinik zu sein. Währenddessen geht der Psychiater weiter auf die Rolle seines mysteriösen Patienten ein, weil er weiß, daß nur diese der Schlüssel sein kann.
Doch als Prot ihm mitteilt, daß er die Heimreise nach K-PAX antreten wird, und kurz darauf verschwindet, weiß Brewer, daß ihm nicht mehr viel Zeit bleibt, das Geheimnis seines Patienten zu lüften - und es soll hier auch nicht verraten werden.
Fazit
Der Trick des Autors beruht darauf, daß wir nie genau wissen (können), ob Prot wirklich ein Außerirdischer ist. Angenommen, er wäre einer, dann haben wir einen sehr freundlichen Besucher auf Erden - eine Art Jesus der Geistesgestörten. Aber angenommen, er ist keiner, dann bringt uns der Erzähler dazu, Mitgefühl mit einem völlig andersartigen Bewußtsein zu entwickeln, bis wir soweit sind, an seinem künftigen Schicksal anteilzunehmen.
In beiden Fällen macht Brewer seinen Job ausgezeichnet: Während er unterhält, bringt er uns etwas bei. Und er unterhält uns ausgezeichnet.
Michael Matzer © 1999ff
Info: K-PAX, 1995; Nr. 43311; 288 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Klaus Fröba
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