Greg Bear
Blutmusik
SF. Heyne, München. 351 Seiten. ISBN: 3-453-01014-0
Klassischer Cyberpunk der biologischen Variante
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Greg Bear schlug 1983 bei der Vergabe von Science Fiction-Preise gleich zweimal zu: Er wurde für seine Erzählung "Blood Music" und die Novelle "Hardfought" erhielten beide - in ihren jeweiligen Kategorien - den begehrten Nebula Award der SF-Kritiker. Auf Bitten seiner Freunde und seines Verlegers baute er "Blood Music" zu einem Roman aus.
In einem kalifornischen Gentechnik-Forschungslabor injiziert sich Vergil Vlam eine Dosis mit neuartigen Biochips, intelligenten Mikroorganismen (sie ähneln stark Nanomaschinen - die hat Bear später in "Queen of Angels" erneut behandelt), die alsbald seine Körper von innen umbauen, optimieren. Zu spät bemerkt sein Arbeitgeber Vergils Tat; bevor man die "Viren" töten kann, ist schon die Kanalisation von Los Angeles infiziert. Menschen fallen reihenweise in eine Starre, in der ihr Gehirn mit dem Kollektivbewußtsein der Biochips kommuniziert. Eine Evolution des menschlichen Geistes und Körpers wird eingeleitet; bald gleichen die USA einem Niemandsland, in dem alles Leben in fremdartige Strukturen verwandelt worden ist, die sich gegen jeden Eindringling zur Wehr setzen.
Die Horrorvision Bears wird aufgewogen durch seine atemberaubende Vision der neuen Bedingungen menschlicher Existenz: Ermöglicht durch die Symbiose mit den Biochips entsteht erstmals ein menschliches Kollektiv- oder Schwarmbewußtsein auf der Erde, das schließlich auch nach den Sternen greift.
Urteil: Ein gut fundierter, erschreckender, faszinierender, stets spannender Roman.
Michael Matzer © 1998ff
Info: Blodd Music, 1985; Nr. 06/4480; 351 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Walter Brumm
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