Clive Barker

Das 6. Buch des Blutes

SF. Droemer Knaur, München. ISBN: 3-426--

Clive  Barker: Das 6. Buch des Blutes

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Der Tod ist auch nicht mehr, was er mal war

Mit seinen sechs "Büchern des Blutes" hat der neue britische Shootingstar des Horrors, Clive Barker, moderne Klassiker des Unheimlichen geschaffen. Am besten bekannt bei uns ist er für seine "Hellraiser"-Filme. Dieser letzte band umfaßt vier Erzählungen und ein Postskriptum. Zur rezension lag nicht die deutsche Ausgabe vor, sondern das Original.

Die Stories

Elaine hat in der Story "Das Leben des Todes" (The Life of Death) ein hartes Los zu ertragen: Ein Tumor wurde ihr entfernt, aber ausgerechnet aus jenem Körperteil, der sie zur Frau machte - aus der Gebärmutter. Sie wird ihrem Verehrer Mitch keine Kinder schenken. Statt dessen trifft sie einen Mann, der sich sehr für die neu entdeckte Krypta unter einer abzureißenden Kirche interessiert. Ihr so gewecktes eigenes Interesse führt zu einer mitternächtlichen Solo-Exkursion in die Krypta: Pestopfer bedecken den Boden fast bis zur Decke. Schon bald wundern sich ihre Arbeitskollegen im Büro, warum Elaine nach ihrer Operation wie das blühende Leben aussieht. Auch die Polizei klopft bei ihr an, als ein Kollege nach dem anderen stirbt, mit Symptomen der Pest. Auch wenn sie wie der wandelnde Tod erscheint, so stirbt sie selbst doch durch Gewalt, doch ohne jedes Bedauern.

Krankheit als Chance für Wandel, Tod als Kehrseite des Lebens, mit ebenso großer Energie ausgestattet - Barker zeigt uns das Ende in einem neuen Licht.

Im brasilianischen Urwald, der Heimat der aussterbenden Indios, kommen in der Erzählung "How spoilers bleed" (Wie Schänder bluten) auch die neuen Eroberer um: die neuen Ausbeuter/Plünderer ("spoilers") sind Leute mit einem Landtitel, die die Ureinwohner umbringen. Die gerechte Strafe läßt nicht lange auf sich warten. Interessant ist lediglich die Todesart: Die Haut löst sich ab, und Blut dringt aus den geplatzten Blutgefäßen, selbst schon bei der geringsten Berührung.

Dies ist leider nur eine sehr einfach gestrickte Story, die den Mitte der 80er Jahre sehr umsorgten Urwald – vergleiche die Aktionen von Sting, Paul Simon und Greenpeace – zum Schauplatz hat. Ist sehr effektvoll, kann man überschlagen.

"Twilight at the Towers" – fragwürdiger deutscher Titel: "Festungsdämmerung" – beschreibt, wie sich ein britischer und ein russischer Agent in West-Berlin in Werwölfe verwandeln. Bevor es aber richtig interessant werden kann, bricht die Story ab. Offenbar war für Barker nur der Prozeß der Verwandlung interessant und die Gründe dafür.

In "The Last Illusion" – deutscher Titel: "Die letzte Illusion" – hat ein Magier seine Seele für die Gabe echter Magie der Hölle verschrieben. Nach seinem Ableben versucht Satan, die Schuld einzutreiben, also die Seele. Ein an Philip Marlow – unsterblich geworden durch die Filme mit Humphrey Bogart – angelehnter Privatdetektiv und ein abtrünniger Dämon der Hölle stellen sich den Höllenboten entgegen.

Ebenso unnötig wie unglaubwürdig ist das Postskriptum "The Book of Blood: On Jerusalem Street". Ein Killer tötet hier den Träger der zu Beginn der sechs Bücher beschriebenen Haut, um dann im nicht enden wollenden Blutstrom zu ertrinken.

Fazit

Klar charakterisierte Personen, eine abgeschlossene, in sich logisch aufbauende Handlung, ein folgerichtiger und doch überraschender Schluß, schnörkellos auf den Punkt geschrieben, aufrüttelnd, provokant – das sind die Kennzeichen von Barkers Kurzgeschichten. Nur allzu selten zeigt sich seine Kunst in diesem Band.

Bemerkenswert ist noch, daß zwar noch Peter Kobbe als Übersetzer genannt wird, wie in den vorhergehenden fünf Bänden, daß aber die Arbeit selbst von Joachim Körber ausgeführt wurde, dem Übersetzer von Stephen Kings Werken.

Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff

Info: Books of Blood Vol VI, 1985; 317 Seiten, aus dem Englischen übertragen von Peter Kobbe






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