Iain Banks

Die Wespenfabrik

SF. Heyne, München. 266 Seiten. ISBN: 3-453-04492-4

Fallen und andere Überraschungen
Iain  Banks: Die Wespenfabrik

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Fallen und andere Überraschungen

"Wespenfabrik" wurde als erster Roman von Banks publiziert, tatsächlich aber dürften die ersten Space Operas schon vorher geschrieben worden sein ("Consider Phlebas"). Der Roman paßt in eine Reihe mit "Barfuß über Glas", "Die Brücke" und "Träume vom Kanal" (1989). In diesen Büchern sind Realität und Einbildung, Realismus und Phantastik ironisch und häufig unvermittelt parallelgeschaltet.

Handlung

Francis (oder Frances?) Leslie Cauldhame ist ein für die meisten im schottischen Dorf an der Küste ein seltsames Kind: ebenso phantasievoll wie verschlagen, grausam und aggressiv. Er ist 16 bis 17 Jahre alt und lebt mit seinem Vater in einer Wildnis in den Dünen, wo ihr Haus steht. Sein Bruder, der während seines Medizinstudiums durchdrehte, wurde in einer geschlossenen Anstalt verwahrt, der er nun entflohen ist. Sein Vater, ein merkwürdiger Sonderling, der verschrobenen Forschungen nachgeht, läßt Francis alle Freiheiten, schirmt ihn von der Außenwelt ab und bewahrt ihn vor der Schulpflicht.

So kann sich Francis leslie ganz seinen tagträumen hingeben. Diese verwandeln sich immer mehr in bizarre Rituale, bei denen der willkürliche, zufallsbedingte Tod von Tieren und Menschen eine zunhmende Rolle spielt. Zu diesen Ritualen gehört auch die Maschine der "Wespenfabrik". Die bevorstehende Ankunft seines geisteskranken Bruders bringt den psychologischen Höhepunkt des Geschehens und Francis entdeckt das schreckliche Geheimnis, das sein Vater mit sich herumträgt und das ihn, Francis, und sein Leben betrifft.

Fazit

Der Psychothriller "Wespenfabrik" ist teils moderner Realismus, teils surrealer Horror. Zeichnen die realistischen Passagen das äußere und psychologische Geschehen in all seiner Härte detailgenau nach, so daß die Familienquerelen sichtbar werden – so werden die Träume und das seltsame Verhalten des Ich-Erzählers mit Begriffen und Bildern des Horrorromans erzählt. So kann es auch dazu kommen, daß der Leser bis zum letzten Satz über das Geschlecht des Erzählers im Unklaren ist: Er geht immer von einem männlichen Erzähler aus, was nicht zutrifft und ein sehr ironisches Licht auf die gesamte Geschichte zurückwirft.

Dies ist keine leicht verdauliche Kost, sondern steht in der düsteren Tradition grimmigen Realismus', wie er sich in Banks' späteren Mainstream-Romanen "The Crow Road" und "Song of Stone" zeigt. Wer den Stoff hingegen bezwingt – und die Fallen und Überraschungen, die Banks für den Leser bereithält, verlocken dazu – wird mit einem einzigartigen Leseerlebnis belohnt.

Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff

Info: The Wasp Factory, 1984; Heyne 1991, Nr. 06/4783, München; 266 Seiten, aus dem Englischen übertragen von Irene Bonhorst






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